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– History – Kunst im Buddhismus




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P & C December 1998
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Text in German  
Das Rad der Welt - ein Symbol im Buddhismus

 

Buddhismus, die Lehre Buddhas, wird auch oftmals als Dharma bezeichnet - die Wahrheit oder das Rad des Gesetzes. Die Ausübung eines Handwerks stellt dabei nicht nur einfach eine wirtschaftliche Verpflichtung sondern vielmehr eine geheiligte Pflicht dar. Man glaubt, dass jedes Individuum geboren wird, um die ihm/ihr bestimmte Arbeit zu erledigen, wodurch allein er/sie sich spirituell weiterbilden kann, und durch die Erfüllung dieses Dharmas zur letzten Stufe des Mokscha oder der Befreiung gelangen kann.

- Das Wort "Buddhismus" leitet sich aus dem Sanskrit-Wort "buddha" ab, das "der Erleuchtete" bedeutet. Buddhismus, oder buddhadharma, ist die Verkündung von und der Weg hin zu einer Erweckung des menschlichen Potenzials.
- Im buddhistischen Mystizismus steht Tara für die höchste Mutter (Göttin) und die weibliche Personifizierung von Mitgefühl.
- Im buddhistischen Gedankengut ist das "Götterreich", d.h das Universum, wo die Götter wohnen, ein Symbol für die Nähe zum himmlischen Geisteszustand. Der Buddhismus versucht nicht zu erklären, ob es einen Gott gibt oder nicht. Vielmehr lehrte Buddha, dass wir durch unsere eigenen Bemühungen versuchen müssen, uns von Angst und Leiden zu befreien.
- Buddha sprach dabei von einem Achtfachen Pfad der Erleuchtung, der im Allgemeinen als ein achtspeichiges Rad dargestellt ist. Dieser Pfad stellt einen Leitfaden dafür dar, wie wir unser Leben mit Mitgefühl und ohne Gewalt leben können.
Lamaismus -Tibetischer Buddhismus, eine höchst ritualistische Religion mit einem enormen Pantheon an Göttern und Göttinen, der für die religiöse Kunst in der Mongolei eine Quelle der Inspiration lieferte. Wie in den meisten Religionen gibt es auch hier das Bedürfnis, Kultbilder wie auch mit der Verehrung von Göttern in Zusammenhang stehende rituelle Gegenstände und andere Utensilien mittels Malerei und Bildhauerei darzustellen. Zwischen Tibet und der Mongolei gab es regen kulturellen Austausch und intensive Reisetätigkeiten. Die tibetischen Lamas gewannen in der Mongolei eine grosse Anhängerschaft, und die Mongolen unternahmen Pilgerreisen nach Tibet. Es gab sogar mit den Kunststilen der Nachbarländer Indien, Nepal und China eine Art des Zusammenschlusses. Die ortsansässigen Handwerker kopierten diese religiösen Kunstwerke, die oftmals von höchsten künstlerischem Charakter waren. Die mongolischen Künstler folgten dabei, ebenso wie ihre tibetischen Kollegen, den Vorgaben in religiösen Texten darüber, wie ein heiliges Bild zu erschaffen sei. Der Bildhauer oder der Maler, die das Abbild eines Gottes schufen, mussten dabei genau der Ikonographie und den Proportionen dieser bestimmten Gottheit folgen, wie sie in den religilösen Texten festgelegt waren.
- Der Buddhismus ist eine von Siddhartha Gautama etwa 563 v Chr. angenommene Glaubensrichtung, die das Verständnis des Pfades zur Rettung in einer Welt des permanenten Leidens in den Mittelpunkt ihrer Glaubensauffassung stellt. Siddharta wurde von seinen Anhängern der Name Buddha gegeben, was etwa "der Erleuchtete" bedeutet. Buddha wird manchmal der Titel Sakyamuni verliehen, was "der Weise des Sakka-Volkes", nach dem Volk seiner Geburt, bedeutet.
Die Mandschu waren ebenfalls Anhänger des tibetischen Buddhismus, und auch sie schufen Gemälde, Skultpuren und rituelle Gegenstände im tibetischen Stil, nicht nur für den persönlichen Gebrauch des Kaisers sondern auch als Geschenke für die hohen Lamas Tibets und der Mongolei. Viele dieser tibetisch inspirierten, chinesischen Kunstobjekte sind als "sino-tibetische" oder "tibet-chinesische" Kunst bekannt.

Sculpturen
Obwohl ein sitzender Buddha aus Bronze, der in Tibet hergestellt wurde, eine ähnliche Ikonographie wie Beispiele aus der Mongolei oder China aufweisen kann, unterscheiden sich diese doch sehr stark in gewissen Eigenschaften. So besitzen die buddhistischen Skulpturen in ihren Plastiken Handgesten mit spezifischen Bedeutungen (Handgesten - Mudras - Symbole mit tieferer Bedeutung).

Im späten siebzehnten und im frühen achtzehnten Jahrhundert war Bogd Geegen Zanabazar (1635-1723), der erste Juvchindamba Khutagt, oder Bogd Geegen, der beste Bildhauer der buddhistischen Länder Asiens und der bedeutendste Bildhauer der Mongolei. Sein künstlerisches Talent zeigte sich schon, als er ein kleiner Junge war, als man bereits beobachten konnte, wie er es liebte, Häuser und Tempel mit seinen kleinen Freunden zu zeichnen und zu bauen. Mit vierzehn Jahren ging er nach Tibet, wo er vom Panchen geweiht und vom Fünften Dalai Lama als Jebtsundamba Khutuktu proklamiert wurde. Zu dieser Zeit wurde der Potala Palast rekonstruiert, und Zanabazar muss mit den vielen dort arbeitenden Künstlern und Kunsthandwerkern in Lhasa in Kontakt gekommen sein. Bei seiner Rückkehr in die Mongolei im Jahre 1651 wurde er von Hunderten tibetischen Lamas und vielen Künstlern und Kunsthandwerkern begleitet, die vom Fünften Dalai Lama entsandt worden waren, um den Glauben zu verbreiten und Kloster zu errichten.

Der wohl hervorragendste Bildhauer der Mongolei war der erste Bogdo Gegen, Zanabazar. Seine Statuen zeigen einen viel lebendigeren Ausdruck und Körper als tibetische Statuen, und sie sind viel breitschultriger. Die Körperhaltungen sind kanonisch, erzeugen aber den Eindruck grosser Würde. Seine weiblichen Statuen, so etwa die 21 Taras, sind viel sinnlicher als ihre tibetischen Entsprechungen. Die mongolische Bildhauerei folgt diesem Stil.

- Die Zanabazar Schule der Bildhauerei der Äusseren Mongolei
Die Skulpturen der Schule Zanabazars werden im Allgemeinen in zwei Teilen hergestellt; der Körper und der Sockel werden getrennt gefertigt und danach verlötet. Die kleineren Skulpturen werden in einem Stück hergestellt, und manchmal wurde eine Form verwendet, um zahlreiche Wachsmodelle anzufertigen. Die meisten Skulpturen sind vergoldet, wobei die Quecksilbervergoldung besonders schön ist. Im Vergleich mit der tibetischen Tradition unterscheiden sich die Lotussockel der Skulpturen von Zanabazar und seiner Schule deutlich von dieser. Anstelle der ovalen und rechteckigen Thronarten, die in Tibet verbreitet sind, zeigen diese Skulpturen vorzugsweise kreisförmige oder trommelförmige Sockel oder halbovale Sockel mit hohen Basen.

Einige Skulpturen der Äusseren Mongolei sind Mischungen aus zusammengesammelten Stücken aus verschiedenen Teilen des Landes, die zusammengefügt wurden, um eine einzelne Skulptur zu formen. Die Basis, Nimbus und selbst die Attribute, die gemeinsam in Erscheinung treten, müssen nicht unbedingt so beabsichtigt gewesen sein. Es ist sehr schwierig festzustellen, ob es sich dabei um eine mongolische Tradition handelt, oder ob sich dies aus einer Notwendigkeit entwickelte. Dies gilt mit Sicherheit für die chinesische Kunst, d.h. in Porzellan- und Lackarbeiten aus der Ming-Dynastie.

- Höhepunkte der Arbeiten der mongolischen Kunst sind im Zanabazar Fine Arts Museum, dem Choijin Lama Temple Museum und dem Bogd Khan Palace Museum in Ulaanbaatar ausgestellt.

- Dolonnor or Dolon-nor
Stil der Inneren Mongolei, früher ein grosser Klosterkomplex und ein Handwerkskunstzentrum in der Inneren Mongolei sowie die bekanntesten Bronze-Werkstätten in der Mongolei.
Die meisten Arbeiten, die man von mongolischen Tempeln kennt, wurde nicht an Ort und Stelle hergestellt (in der Gobi-Region der südlichen Mongolei enthält Oyu Tolgoi vor Ort das Metall "Kupfergold"), sondern hatten ihren Ursprung in China oder Tibet. Tatsächlich wurden einige der sogenannten chinesischen Skulpturen in der Inneren Mongolei oder von Dolonnor-Handwerkern, die in Urga (dem heutigen Ulaanbaatar) ansässig waren, hergestellt. Dolonnor, das etwa 200 Meilen nordöstlich von Beijing liegt, befindet sich nahe dem Fluss Luan in der alten Provinz Khahar, nunmehr der südöstliche Teil der Inneren Mongolei. Dieser Teil der Inneren Mongolei stellt einen der grössten Produzenten von Eisen und Kohle in China dar, und Dolonnor war, zumindest während des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts, für die Herstellung von buddhistischen Abbildungen in Bronze berühmt.

Viele Skulpturen aus der Qianlong-Periode, ob nun Holz oder Metall, ähneln in ihrem Stil diesen Dolonnor-Kunstwerken. Einige dieser Lamas müssen wohl ausgebildete Künstler gewesen sein. Sie setzten sich, neben Chinesen aus den verschiedenen Provinzen, aus Jesuiten-Missionaren aus Europa und ihren chinesischen Studenten, Nepalesen und nicht zuletzt Tibetern zusammen.

Am Dolonnor-Kloster in der Inneren Mongolei und in verschiedenen tibetischen Klostern in Beijing gab es grosse Schulen der tibetischen Malerei und Bildhauerkunst. Die Künstler an diesen Institutionen waren grossteils Chinesen. Tibetische Thangkas und Statuen wurden bereits im frühen 19. Jahrhundert in Beijing und während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Dolonnor in Massenproduktion hergestellt. Sie waren in der Mongolei und in Burjatien sowie im nördlichen China und Tibet verbreitet.

Malerei
Die buddhistischen Gemälde der Mongolei stehen in direktem Zusammenhang mit der Maltradition Mitteltibets. Die Gemälde können auf weissem, rotem oder schwarzem Hintergrund gemalt sein. Dies erfolgt oftmals auf Baumwolle, die auf einem Rahmen aufgespannt ist. Das Tuch wird zuerst mit einer Lösung aus Kreide, Klebemittel und archi (Milchwodka) grundiert und danach im trockenen Zustand mit einem glatten Stein poliert. Das Bild wird daraufhin entsprechend den Proportionen in den Shastras mit Kohle aufgetragen, manchmal kann der Künstler auch dazu ein Bimssteinpulver verwenden. Die Pigmente bestehen aus Mineral- und Pflanzenfarben, die mit einem Kleber aus Yakhaut vermischt sind. Das fertige Stück wird mit Seidenbrokaten aus China eingefasst, und es sind ein dünner Stab und eine Holzrolle zum Aufhängen des Bildes am oberen und unteren Ende dessen eingesetzt.

Mongolische Gemälde sind für ihre flüssige Linienarbeit, die Kontrastfarben sowie die komplizierten Gold-Designs berühmt. Es können charakteristische mongolische Elemente, so etwa der Lotussockel in Thangkas, ausgemacht werden. Auch sind die fünf Haupttiere (Kamel, Pferd, Yak, Schaf und Ziege), weiche Gipfel und farbenkräftige Wolken vorhanden. Die mongolische Applikationsstickerei (zeegt naamal) ähnelt einem riesigen Thangka oder einem Gemälde. Sticknadel und -faden übernehmen hierbei die Rolle von Pinsel und Tinte, während Seiden- und Brokatstücke in Farbflächen verwandelt werden. Sind in den buddhistischen Gemälden goldene Lichtpunkte gesetzt, so finden sich in den Applikationsstickereien Goldfäden, die vorsichtig entlang der Kanten eingelegt sind, und Goldbrokate sind in der Form von Edelsteinen geschnitten. Applikationsstickerei-Thangkas kamen gemeinsam mit dem Vajrayana-Buddhismus in die Mongolei. Die Mongolen kennen diese Technik sehr gut, da bereits ausgegrabene Filzteppiche der Hunnen aus Begräbnisstätten von Noyon Uul eine Kombination aus Stickerei und Applikation aufwiesen. Das Gebiet um Urga (das heutige Ulaanbaatar) ist besonders für die zur Dekoration von Tempeln und Palästen eingesetzten Applikationsarbeiten bekannt. Applikationsstickereien werden in der Mongolei als "Seidengemälde" bezeichnet, da Seide und Brokat für Kleidungsstücke und Accessoires wie Gürtel, Hüte und Börsen verwendet wurden. In den Klöstern wird Seide auf viele verschiedene Arten eingesetzt, um Lamas und auch Götter einzukleiden; für Polster und die Rücken von Thronsesseln; für Baldachine; und zum Rahmen von Thangkas.
Applikationsstickereien werden weiters mit winzigen Korallenperlen, so etwa Korallen, Perlen und Türkis, verziert; dabei handelt es sich um eine rein mongolische Tradition.

Tibetische Statuen im chinesischen Stil, so z.B. etwa kräftige Schutzfiguren, waren eher muskulöser und asymmetrischer als ihre tibetischen Gegenstücke. Sie wiesen gewöhnlich leichte Adaptionen im freien Stil auf, die nicht den kanonischen Abmessungen entsprachen. Es wurden auch andere Legierungen als in Tibet verwendet, so dass die Farbe der Statuen oftmals heller war. Viele chinesischen Künstler arbeiteten auch in der Mongolei, und aus diesem Grund ist ihr Einfluss auch hier manchmal ausmachbar.

- Blockdrucke; von Holzblöcken auf Papier oder Tuch gepresst.
- Tsagali; Initiationskarten, kleine gemalte Karten, die während tantrischer Initiationszeremonien verwendet wurden.
- Bilder
; astrologische, medizinische und Schutztalismans.
- Wandgemälde - die wichtigste Kunstform der buddhistischen und Bon-Religion.

- see more information about: Ornaments of the Turk-Mongolian tribe (cloths, ceramics, handbags, tools etc.)

Rituelle Gegenstände
- rituelle Messingglocke mit qualitativ niederwertigem Silber oder hochwertigem Silber mit eingebetteten Korallen oder Türkis
- rituelle Bronzeglocke mit silberverziertem Messingoberteil
- Dorje in Silber mit eingebetter Koralle oder Türkis
- Dorje, verziert, in Messing, Bronze, Kupfer oder Silber
Glocke und Dorjie veranschaulichen, dass Weisheit und Ordnung eine untrennbare Einheit sind, so dass Dorjie und Glocke niemals getrennt oder separat verwendet werden.
- Gebetsrad mit Seidenabdeckung
- Phurpa ritueller Dolch - Gemalter hölzerner ritueller Stock
- Bon-Phurpa in Holz
- Manuskript (Sutra-Buch) - Verzierter und bemalter Sutra-Einband
- Tibetische Trompete aus Messing und Kupfer mit feinen Details

Mandala
Mandala; geometrische Modelle eines reinen Universums und den archetypischen Gotttheiten. Die Symbolik der Meditationsmandalas geht auf eine reiche Tradition zurück. Die äussere Form dieser sogenannten heiligen Kreise ist ein geometrisches Diagramm, ein Yantra, und jedes Detail dieser Abbildung hat eine symbolische Bedeutung. Das Wesentliche oder der Zweck des Mandalas betrifft den Vorgang des Bittgebetes, dem Anrufen und Realisieren der geistigen Kraft innerhalb des Meditierenden selbst. Alle diese unterschiedlichen Gemälde-Werkzeuge besitzen im Wesentlichen dieselbe innere Bedeutung und denselben Zweck, aber es gibt Mandalas für alle Bewusstseinsebenen: für die Spirituellen; für die weitentwickelten Menschen; für die durchschnittlichen Menschen und für noch nicht so entwickelte Menschen.

Sutra-Einband - Buchdekoration – verziert und bemalt
Mongolen erkannten bereits sehr früh, dass Bücher für die Verbreitung des Buddhismus eine wichtige Rolle spielten. Obwohl das Tibetische die liturgische Sprache der Mongolei war, stellten sowohl mongolische als auch chinesische Herrscher sicher, dass Kanjur und Tanjur ins Mongolische übersetzt und anschliessend veröffentlicht wurden. Der Sutra-Druck erfolgte in vielen mongolischen Klöstern auf in China und Tibet gekauftem Papier. Für die Buchdekoration wurde dieselbe in der Malerei verwendete Technik eingesetzt. Die Texte sind aufgrund ihrer prächtigen Verzierungen aussergewöhnlich, wobei die Texte auf Silberlagen gaufriert und vergoldet wurden. Gold, Silber, Koralle, Perlen, Lapislazuli (Edelstein), Türkis, Stahl, Kupfer und Perlmutt wurden für ihre Verwendung als Pigmente zermahlen, und die Sutra wurden in den neun Farben auf schwarzem Papier in Kalligraphie geschrieben. Im Allgemeinen stellt Holz in der Mongolei einen knappen Rohstoff dar. Mongolische Schreiber illustrierten die Titelseite auf dem Papier und rahmten diese mit Weichholz, das daraufhin mit chinesischen Brokaten verziert wurde.

Thangkas
Der mongolische Stil der tibetischen Malerei behielt die Ikonographie bei, adaptierte aber die Details auf dem Hintergrund. In tibetischen Thangkas (Rollengemälde, die in Brokat gerahmt sind) weisen die Hintergründe gewöhnlich stilisierte schneebedeckte Berge und Seen auf. In der Mongolei sind Motive von sich erstreckenden Graslandschaften und Hügeln häufiger. Die kleinen menschlichen Figuren im Hintergrund sehen eher wie Mongolen denn wie Tibeter aus, und schliesslich nahmen auch die Gesichtszüge der Hauptgottheiten mongolische Spuren an. Auf diese Weise wurden die Gesichter grösser und runder als tibetische Gesichter. Die Mongolen neigen auch dazu, mehr Nuancierungen als die Tibeter zu verwenden, um die Körpermuskulatur darzustellen, obwohl sich diese Charakteristik auch in tibetischen Thangkas finden lässt. Die Burjaten folgen dem mongolischen Stil, zeigen aber in den Details geringe Abweichungen. Der chinesische Stil der tibetischen Thangkas zeigte sich gewöhnlich durch helle und grelle chinesische Farben, was im Gegensatz zu der eher gedämpfteren Farbpalette der Tibeter stand. Sie wiesen eine grosse Menge an Goldblattwerken auf, noch mehr als die bereits sehr vielen Arbeiten, die sich auf tibetischen Thangkas fanden.
- Mongolische Thangkas sind färbig auf schwarzem, rotem oder goldenem Hintergrund gemalt.
- Gau; Thangkas in Messing, Silber und Kupfer.
- Parma; gemalte Drucke; von einem Holzblock auf Baumwolle gepresst, danach bemalt und als Thangkas gerahmt.
Es ist bekannt, dass der Qianlong-Kaiser von China tibetische Thangkas im chinesischen Stil wieder aufstellen liess.

Schrein (Altar) im Heim oder im Ger (rundes Filzzelt - Jurte) mit Sakhuis

Sakhuis - gehört zu den mongolischen Schönen Künsten, die buddhistische Bronzeskulpturen und Thangkas umfasst. Die in den Sakhuis dargestellten Götter besitzen eine Lebendigkeit und Kraft, die für die Völker der Steppe sehr typisch sind. Sie werden als heilige Gegenstände angesehen und als Amulette verwendet. Die Götter des Pantheons sind geteilt, um so die duale Natur aller Dinge im Universum zu veranschaulichen. Es gibt starke und rachsüchtige Darstellungen von Göttern, die durch Autorität und Angst die Ordnung der Dinge herstellen, so etwa Mahäkäla; es gibt aber auch sich sorgende Götter wie Tara und Bodhisattva Avalokitesvara.

- more sakhuis see under: craftsman - thangkas - sakhuis and
craftsman metal; bronze -copper - silver

Tempelarchitektur
Die Tempelarchitektur der Mongolei ist durch starke chinesische wie auch amdo-tibetische Einflüsse geprägt. Oftmals besitzen Tempel grüne Ziegeldächer, die es in Mitteltibet nicht gibt. In einem Kloster, so etwa im Erdene Zuu, gibt es einige Gebäude im rein tibetischen Stil mit massiven Wänden, die sich nach aussen hin absenken und mit Fenstern, die schwarze, trapezförmige Einfassungen um sie herum besitzen, und gleich daneben befinden sich Gebäude im chinesisch beeinflussten mongolischen Stil.

Bei den Burjaten wurden die Tempel und Klöster meistens in der siberischen Art und Weise aus Holzstämmen gebaut. Diese Tradition gibt es in der Mongolei oder in Tibet nicht, wo die Gebäude in den meisten Fällen aus Stein oder Lehm errichtet wurden. Die frühen Burjat-Tempel wurden von russischen Arbeitern errichtet und waren vom Stil der russisch-orthodoxen Kirchen beeinflusst. Einige frühe Werke wiesen sogar eine zentrale Kuppel mit vier kleineren Kuppeln über den vier Ecken auf. In Tuva wurden einige Tempel ebenfalls aus Baumstämmen gebaut, dies erfolgte aber in einem einfacheren und mehr rechteckigen Stil als in Burjatien.

Obwohl der äusserlich sichtbare Stil der Tempel von lokalen Traditionen und Stilrichtungen beeinflusst war, waren die Innendekoration und die Anordnung der Hauptgebetshallen gewöhnlich tibetisch. Dort gab es Säulenreihen, die mit vielfärbigen Brokaten und Thangkas bedeckt waren, Wände mit kompliziertesten Fresken und einer wilden Auswahl von hellen Farben. Die Vorderwand besass ausgefeilte und bemalte Behältnisse für Schriften und Statuen, normalerweise eine riesige Statue, gewöhnlich Buddha, in der Mitte und einen Thron für den Dalai Lama vor der Hauptstatue. Thangkas wurden überall dort aufgehängt, wo dies möglich war. Alles war verziert und kunstvoll dekoriert.

Wie auch in Tibet sassen die Mönche in parallelen Reihen, einander zugewandt und lotrecht zur Tempelfront. Der Gesang erfolgt im Gelug-Stil, wobei tiefe Bassstimmen zum Einsatz gebracht wurden; dabei erzeugten die Mönche Obertöne, so dass jede Person einen Akkord sang. Die langen Messinghörner, Oboen, Konchylien, Zimbeln, Glocken und Trommeln, die den tibetischen Gesang begleiten, findet man im gesamten Land. Auch werden überall im buddhistischen Mittelasien wie in Tibet riesige Mengen an Tee mit gesalzener Butter getrunken.

Stupe – Suvraga (in der mongolischen Sprache) - eine Gebäudestruktur – das Haus der heiligen Relikte – "Spirituelles Monument".

Ovoo
Haufen oder Steinhaufen, das lamaistische Gegenstück eines schamanistischen Schreins. Dabei handelt es sich um einen Knochenhaufen, der auf dem Steinaltar aus den Resten von geopferten Tieren am tailgan gebildet wird. Diese sind von lokalen Geistern, den lokalen Göttern der mongolischen Bevölkerung (nibdagh und shiddagh) bewohnt.

© Albi - Face Music - Februar 2006 – Deutschübersetzung Hermelinde Steiner

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