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P & C December 1998
- Face Music / Albi
- last update 03-2016
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more information songs in German
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Tumbash steht als Symbol für vier friedlich und glücklich zusammenlebende Tiere. Es handelt sich um ein Märchen aus Indien. Eine Taube, ein Hase, ein Affe und ein Elefant leben glücklich und zufrieden miteinander. Sie zeigen Respekt gegenüber dem Älteren. Durch ihre Freundschaft und ein friedliches Zusammenleben haben sie viel erreicht. Die Tiere haben einem geknechteten Volk geholfen, sich von der Obrigkeit zu befreien. Der schlechte Fürst wurde durch ihren Zusammenhalt mit dem Volk besiegt und vertrieben.
Das Wort Tumbash steht auch in der alten Sutra "Subashid", dem Schatz der Weisheit.
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Lieder
1. Tungalag tamir - langes Lied - urtyn duu
- Batgerel: Morin khuur
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Ein Wunschlied. Ein Mongole rastet am Fluss Tamir (an seinem Geburtsort), in welchem klares Wasser fliesst (tungalag = klar). Beim Betrachten der Blumen und der Natur an diesem Fluss, wünscht er sich ewige Freundschaft mit seiner Geliebten und ein ganzes Leben lang glücklich und verliebt zu bleiben. Er wünscht sich auch ewige Jugend, es soll so bleiben wie in seiner Jugendzeit mit seinen Freunden.
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2. Dörvön tsag - langes Lied - urtyn duu
- Enkhjargal: Limbe, Selenge: Yoochin
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(Vier Jahreszeiten = dörvön tsag). Die Mongolen vergleichen den Partner mit den vier Jahreszeiten. Wenn jemand einen schlechten Partner wählt, ist das eben dumm und bringt nur Ärger. So wie der Baum gute Früchte und Nüsse spenden kann, so wird es auch beim gewählten Partner sein.
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3. Tooroi bandi - langes Lied - urtyn duu
- Enkhjargal: Limbe, Batgerel: Morin khuur
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Eine Mongolin vermisst ihren aufgeweckten Geliebten namens Tooroi bandi. Leidenschaftlich singt sie über seinen besonderen Charakter, seine besonderen Eigenschaften und seine Heldentaten. Deswegen sitzt er im Gefängnis.
Hat er doch gegenüber der Obrigkeit (Mandschuren) die Huldigung verweigert und sich gegen diese Unterdrückung aufgelehnt. Vor der nun auferlegten Strafe, hat er keine Angst. In der Kälte friert er nicht. An der Sonne ist ihm auch nicht zu heiss. Den Käse in dem die Feile versteckt ist, hat sie ihm gebracht und sagt: Wie du rauskommen willst, musst du selber wissen. Sein Trotz gegenüber der Obrigkeit wird allseits geschätzt. Man liebt und ehrt ihn deswegen.
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4. Tsevtsger khurdan sharga - langes Lied - urtyn duu
- Enkhjargal: Limbe
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(Tsevtsger khurdan sharga = ein schönes hellbraunes Rennpferd).
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Ein Mongole bereitet sich selbst und sein Rennpferd vor, um seine Geliebte zu treffen. Er schätzt ihre Klugheit und Barmherzigkeit und freut sich über ihrer Schönheit. Er vergleicht die Schönheit seiner Geliebten mit den schönen Landschaften, den Bergen und den Flüssen. Er will mit seinem Pferd durch die Täler reiten und mit seiner hübschen Geliebten ein ruhiges und zufriedenes leben führen, ohne Langweile und ohne sie jemals zu vergessen.
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Urtyn duu - lange Lieder sind melismatisch reich verziert, haben langsame Tempi, lange Melodielinien, grosse Intervalle und keinen festen Rhythmus.
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Es wird in Strophenform gesungen, ohne eigentlichen Refrain, mit voller Stimme und in höchster Lage. Die Melodie ist von einem "Mantel" umgeben; man singt mehr als drei Oktaven, und es ist eine strenge Einhaltung der Atmung verlangt. Die Atmung ist eigentlich frei, doch man hat sich an strenge Vortrags-Regeln zu halten, nämlich so wenig wie möglich Pausen zum Luft holen machen und keine Ornamente unterbrechen. Je länger und reichhaltiger die Stimme gehalten werden kann, um so grösser ist die Aufmerksamkeit der Zuhörer und umso eher erhält man Annerkennung für den Auftritt.
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Die Leute singen diese langen Lieder vor allem, wenn sie in der offenen Steppe allein sind und langsam voranreiten. Das Repertoire ist Ausdruck für die Freiheit und die Weite der mongolischen Steppen und begleitet auch zyklische Riten des Jahres und Zeremonien des alltäglichen Lebens. Lange Lieder sind auch ein wesentlicher Bestandteil bei Festen in den Rundzelten und unterliegen immer strengen Vortragsregeln.
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Es gibt drei Kategorien von langen Liedern: |
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- das Ausgedehnte mit ununterbrochen fliessenden Melodielinien, üppig verziert, lange falsettierte Passagen, |
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- das Gewöhnliche ist kürzer, weniger ausgeziert und verzichtet auf das Falsett, |
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- das Verkürzte hat Kurzverse, Kehrreime und sprunghafte Melodieverläufe |
Instrumente:
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- Limbe (Blasinstrument, Querflöte)
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Dieses Instrument wird häufig zur Begleitung verwendet, gelegentlich aber auch als Soloinstrument. Früher wurden die Limbe aus Bambus oder Holz gefertigt, heute meist aus Kunststoff, vorab die aus China importierten Instrumente. Diese Querflöte ist mit den Nomaden Zentralasiens eng verbunden.
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Das Instrument ist ca. 64 cm lang und hat neun Bohrungen, davon eine Blasöffnung und zwei für das Stimmen. Gespielt wird es oft mit Zirkuläratmung*, und der Klang gibt Geräusche aus der Natur, der Umweld und des Lebensraumes des Spielers wieder.
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- *Zirkuläratmung: Ein Ton wird geblasen, während man gleichzeitig durch die Nase einatmet. Die Luft wird dazu in den Backen gesammelt und durch die Wangenmuskulatur ausgepresst ("Sackpfeifen-Prinzip"). Die Zungenwurzel wirkt gleichsam als Ventil..
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- Morin khuur (Saiteninstrument - Pferdekopf-Geige)
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Die Pferdekopf-Geige ist ein typisch traditionelles, zweisaitiges Instrument der Mongolen. Der Boden und der Hals sind aus Holz gefertigt. Das Ende des Halses hat die Form eines Pferdekopfes, und der Klang ist vergleichbar mit dem einer Violine oder einem Cello. Die Saiten werden aus getrockneten Hirsch- oder Bergschafsehnen gewunden. Es wird mit einem Bogen gespielt der aus Weidengerte gefertigt wird und mit Pferdeschwanzhaaren bespannt ist, die mit Lärchen- oder Zederholzharz bestrichen sind.
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Man verwendet das Instrument zum Spielen von mehrstimmigen Melodien. Beim Streichen durch den Bogen wird die Melodie gespielt und gleichzeitig erklingt die gestrichene Saite nach. Dieses Instrument ist das weitverbreitetste in der Mongolei und man braucht es bei vielen Gelegenheiten wie dem Zelebrieren von Ritualen, zur Begleitung von Tänzen oder Liedern, und auch die Geräusche der Pferdeherden werden wiedergegeben.
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Man sagt, das Instrument sei verbunden mit einem hübschen Jüngling. Man spielt es auch, wenn ein Mutterschaf nicht willig ist, sein Junges zu stillen
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Eine Legende erzählt von der Entstehung dieses Instrumentes. Ein Mongole vermisste sein gestorbenes Pferd so sehr, so dass er mit dem Kopf, den Knochen und den Schwanzhaaren des Pferdes ein Instrument baute und darauf vorab die vertrauten Geräusche spielte, die er von seinem geliebten Pferde so vermisste.
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- Yoochin (Saiteninstrument)
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Das Yoochin gehört zur Familie der Kastenzither. Es handelt sich um ein Hackbrett mit 13 Doppeldrahtsaiten. Die Saiten werden mit zwei hölzernen Schlagstöcken, sog. Holzshämmerchen, angeschlagen (das Instrument ist mit dem Santur der Perser vergleichbar). Das Schallbrett besteht aus schwarzem Holz und ist reich mit Ornamenten verziert.
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Das Instrument war nur den Städtern bekannt und wurde vorerst auch nur von ihnen gespielt.
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Mehr Informationen zur Geschichte der Mongolen und zu traditionellen Lieder aus der Mongolei findet man bei:
- Duo Temuzhin, "Altai-Khangain-Ayalguu", FM 50023
- Ensemble Temuzhin, "Altai-Khangain-Ayalguu 2", FM 50026
- Ensemble Ardiin Ayalguu, Solongo, FM 50024.
Vielen Dank an Enkhjargal Chuluunbaatar, Selenge Zangad, Oyuntuya Saldan,
Silvia Delorenzi-Schenkel für die Hilfe.
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