Face Music - Traditional Instruments - Armenia
    • Traditionelle Musik und Instrumente aus Armenia - Text in Deutsch




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P & C December 1998
- Face Music / Albi

- last update 03-2016



- Vokalmusik der Armenier

Die armenische Volksmusik ist äusserst mannigfaltig und beweist unterschiedlichen Charakter und verschiedene Genres:

- Arbeitslieder, einschliesslich dabei Frauenarbeitslieder und "horovel" (Erntelieder). (Das Horovel wird auch als “gutani yerg,” oder Lied des Pflügens, genannt. Horovel und gutani yerg sind ein und dasselbe). Alle Arbeitslieder beschreiben einen Teil des Arbeitslebens und werden, die Arbeit begleitend, gesungen. Erntelieder werden als "horovel" bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein grosses, mannigfaltiges Genre, wodurch der Bauer seine Gedanken, Wünsche und seine Liebe zur Natur ausdrückt, dies in Kombination mit tiefem Respekt für seine Arbeit. Singen unterstützt ihn, nicht nur während der Arbeit, sondern es hilft ihm auch, die Prüfungen und Schwierigkeiten des Lebens zu ertragen und zu meistern.

- Zeremonielle Lieder (d.h. für Hochzeiten, Begräbnisse etc.). Zeremonielle Lieder werden bei Hochzeiten, bei Begräbnissen (Lieder der Trauer und des Trauerns) sowie zu verschiedenen anderen Feiertagen und anlässlich festlicher Feiern gesungen. Jede Zeremonie und jeder Feiertag besitzt ihr/sein eigenes zeremonielles Lied. Die Wurzeln dieses Genres finden sich in heidnischen Zeiten, aber mit Beginn der Christenheit nahmen sie eine neue Bedeutung sowie eine neue Wichtigkeit an, die sie bis heute beibehalten haben.

- Epische Lieder
In der armenischen Musiktradition werden epische Lieder thematisch in zwei Kategorien unterschieden:
- 1. Die eine Kategorie mit dem grösseren Repertoire enthält mythologische Themen aus dem heidnischen Armenien wie "Haik und Bel", "Dork Angegh", "Ara und Shamiram" sowie jene, die als "Sagen" klassifiziert werden.
- 2. Die anderen sind sogenannte Heldenlieder, die von der Geschichte und den Traditionen dieser Menschen und ihrer Helden erzählen, so etwa "Sasuntzi Davith", das sich mit den Abenteuern des Sagenhelds David von Sasun während seines Verteidigungskampfes gegen ungläubige arabische Angreifer aus Ägypten und Persien beschäftigt.
Das epische Lied beruht auf mündlichen Überlieferungen, die wahrscheinlich bis ins 8. und 10. Jahrhundert zurückgehen. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert war es allgemein bekannt, und im Jahr 1873 wurde es schliesslich niedergeschrieben.

- Historische Lieder - Diese Lieder geben die armenische Geschichte und Wirklichkeit wieder. Durch solche Lieder lernen wir von den Begebenheiten und Ereignissen, die zu verschiedenen Zeitpunkten in der armenischen Geschichte tatsächlich stattgefunden haben.

- Tanzlieder (Lieder, die während eines Tanzes gesungen werden). Tanzlieder sind oftmals mit einer Art Spiel verbunden. Die Lieder sind gewöhnlich kurz, und sie werden während eines Gruppentanzes gesungen. Einige dieser Lieder heissen "Khagh", "Yaili", "Gyond", "Taghaloo" und "Mani". Die Ursprünge dieser Lieder gehen auf heidnische Zeiten zurück, wo sie gleichzeitig als zeremonielle Lieder in Erscheinung traten. Das Hauptthema dieses Genres wird durch die Liebe zur Natur und ist für das Leben oder für eine Person bestimmt. Tanzlieder können durch ihre wiederholten Bewegungen, die eine kurze Schrittreihe, die viele Male wiederholt wird, widerspiegeln, unterschieden werden. Tanzlieder sind immer fröhliche Lieder.

- Lustige Lieder (Humor) - Lustige Lieder stellen eine einzigartige Möglichkeit für Menschen dar, die täglichen Schwächen (Eifersucht, Gier etc.) des Menschen zu verstehen und zu beurteilen und auch annehmbare moralische Grenzen dafür zu bieten. In dieser Art der Musik ähnelt die Bedeutung jener des Tanzliedes, worin Rhythmus oder Tempo eine wichtige Rolle spielen. Die Lieder enthüllen auf diese Art und Weise ihre Inhalte oder Bedeutung.

- Schlaflieder - Schlaflieder gehören zum ältesten Musikgenre der Menschheit. Allgemein bekannte armenische Schlaflieder sind "Nana", "Loorig", "Roorig", "Ayer", "Hayroor" etc. Das Hauptthema eines Schlaflieds ist die Liebe zum Kind. Es werden verschiedene Themen oder Gefühle in Schlafliedern ausgedrückt, wenn die Mutter die Wiege schaukelt und singt, und wenn sie dabei ihre täglichen Mühen vergisst, sich vergangener Lieben erinnert, berührende Erinnerungen wieder aufleben lässt. Dabei gibt sie auch Klagen der Vergangenheit an die nächste Generation weiter, wodurch im jungen Herz ein heroischer Geist und die Liebe zur Heimat geweckt werden.

- Lyrische Lieder, Liebeslieder - Lyrische Lieder stellen den grössten Teil des armenischen Volksliedrepertoires dar. Die Themen dafür sind verschiedenstartig, einschliesslich dabei Liebe, soziale Unsicherheiten und Umwälzungen, Tragödien, die unter fremder Herrschaft erlebt wurden, und tief empfundener Ausdruck der Seele und des Lebens.

- Lieder der Auswanderer (diese Lieder erzählen Geschichten über die Tragödie, Verfolgung, Auswanderung, Folterung und das Leid des armenischen Volkes). In der armenischen Volkskultur wird das Lied des Auswanderers auch als "Anduni" bezeichnet, also jemanden, der, ohne eine Wahl zu haben, seine Heimat verlassen muss. Diese Lieder erzählen die Geschichte von Auswanderern, die dazu gezwungen wurden, ihr Land zu verlassen und ihr Glück neu zu suchen, deren Herzen aber aus einer tiefen Sehnsucht und tiefem Leid sowie aufgrund des spirituellen als auch psychologischen Drucks auf ihr Leben in Flammen standen. Klassische Beispiele für dieses Genre sind "Kroonk" (Der Kranich) and "Anduni" (Heimatlos).


Im Dorf kann jeder singen, weil jeder dabei ist, wenn ein Lied oder der Text eines Liedes geboren wird. Aber niemand weiss, wer das spielerische Lied oder den Tanz erschaffen hat.


- Frühere Notenschreibung aus Armenien (Khaz-System)

Seit frühester Zeit besitzt Armenien ein ganz eigenes Notationssystem, das als das "armenische Khaz-System" bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um eine neumatische Notation. Das Khaz-System ermöglichte es, einstimmige Melodien und Scharakane niederzuschreiben, da mittels dieses Systems die Stimmhöhe, die Länge, die Stimmstärke, Farbe, Ornamentation der Melodielinie und andere Elemente angezeigt werden.

Die Khaz-Notation wurde vom 8. bis zum 18. Jahrhundert verwendet, zu Beginn nur für kirchliche Lieder, später aber auch für die Volksmusik. Da sie aber viele verschiedene Symbole und herkömmliche Zeichen enthielt, war die Khaz-Notenschreibung in der Praxis in Bezug auf Niederschrift der Melodie und Lesen derselben nur sehr schwierig einzusetzen. Aus diesem Grund wurde sie immer weniger verwendet und geriet im 18. und 19. Jahrhundert beinahe völlig in Vergessenheit. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein neues, einfacheres und leichter verwendbares System in der armenischen Musik eingeführt.

Das neue System wurde vom Musiker und Reformer der armenischen Notation, dem Lehrer Hampartsoom Limonjian (1768-1839), zusammengestellt und entwickelt. Nach gründlicher und sorgfältiger Studie der armenischen spirituellen Musik während einer langen Zeitspanne erschuf er in den Jahren 1813-1815 die {neue armenische Notation}. Die Gründe für die Entwicklung dieses neuen Systems waren wie folgt:
1) Eine Erleichterung für das Lernen und Verwenden des Notationssystems.
2) Die Zusammenstellung eines Systems, das gewisse Elemente der alten Khaz-Notation verwendet.

Da das neue System ebenfalls neumatisch ist und sich nicht an das europäische System der fünf Notenlinien hält, ist es hiermit möglich, die Melodie in das Feld zwischen den Textlinien des {spirituellen} Gedichttextes einzufügen, wodurch die gesangliche Darstellung der Texte vereinfacht wird. Auf seinen Studienreisen und während seiner Aufzeichnungen der Volksmusik verwendete Komitas am häufigsten dieses Notationssystem.

Es gibt viele Lehrbücher über dieses Notationssystem, wobei die berühmtesten dabei von Nikoghayos Tashjian {Vagharshapat, 1874}, Arshak Broutian {Vagharshapat, 1890} und Robert Atayan {Yerevan, 1950} stammen. Diese Notenschreibung wird bis zum heutigen Tage verwendet und etwa am Yerevan State Conservatory, Gevorgian Seminary und an anderen Musikinstitutionen gelehrt. Tausende Sharakane, Gesänge, Melodien sowie die armenischen Messen wurden in dieser Notation überliefert.

Beispiel: Hier handelt es sich um ein "geistliches" Lied.



- Instrumente aus Armenien

Viele dieser Instrumente werden in den arabischen Ländern, in Georgien, dem Iran und der Türkei gespielt.

- Duduk, dham duduk (Blasinstrument)

Armenische Oboe. Ein Einzel- oder Doppelrohrblattinstrument aus Aprikosenholz, dessen Ton eine menschenähnliche Stimmqualität zeigt. Es besitzt ein zylindrisches Holzrohr, ein breites Holzblatt und neun Löcher (8 Grifflöcher und ein Daumenloch). Es hat eine warme, weiche, leicht nasale Klangfarbe und einen vollen Ton. Dieses Instrument wird sowohl für langsame lyrische Melodien (als Begleitung zu Volksliedern) als auch für schnellere Tanzmelodien verwendet. Es wird auch als Soloinstrument eingesetzt. Es ist gewöhnlich nicht temperiert diatonisch gestimmt, wenngleich auch chromatische Töne erzeugt werden können, wenn die Grifflöcher teilweise geöffnet und geschlossen werden. Das Doppelrohrblatt ist ein schlitz- und rohrförmiges Rohrblatt. Der Ursprung der Duduk geht auf die Zeit vor Christus zurück.


- Kaval (Blasinstrument)

Dabei handelt es sich um eine offene Längsflöte aus Holz oder um eine ähnlich der Nay (arabischer Raum) über die Kante angeblasene Flöte. Sie besteht gewöhnlich aus Buchsbaumholz und besitzt acht Fingerlöcher, wodurch eine diatonische Tonleiter erzeugt wird (sie kann auch aus Zuckerrohr, Knochen oder Messing gefertigt sein). Sie besitzt an den Enden Verdickungen, und ihr Klang ist leicht verschwommen. Das Instrument ist vorrangig ein Instrument der Hirten. Es wird von den Hirten als Begleitung zum Tanz (manchmal gemeinsam mit anderen Instrumenten) verwendet.

- Schalmei - Folk-Klarinett - Hornpfeife (Blasinstrument)
Sie besitzt ein einzelnes Rohrblatt, das mit einem Mundstück (oder einer "Windkapsel") bedeckt werden kann. Dabei handelt es sich um ein Holzfass mit Fingerlöchern und einem sich erweiternden Schallbecher. Sie kann aus verschiedenen natürlichen oder künstlichen Materialien gefertigt werden, wobei Becher aus Kuhhorn oder aus Vollholz am häufigsten sind. Das Instrument ist diatonisch gestimmt, wobei es in verschiedenen Tonarten (G, A, F) und in Sopran (d.h. "normal"), Alt oder sogar in Piccoloformen hergestellt werden kann. Durch Anpassung der Rohrblätter wird das Instrument gestimmt. Normalerweise ist das Instrument in G gestimmt (man kann alle natürlichen Töne, keine Vorzeichen, erzielen), und man kann mit diesem Instrument nur einen Tonumfang von einer Oktave erzeugen. Durch alternierendes Fingerspiel kann auch der nicht-verminderte 7. Ton erreicht werden.


- Shvi, tav shvi (Blasinstrument)

Die Shvi ist eine armenische Schnabelflöte aus Rohr oder Holz, deren Mundstück einer Blockflöte ähnelt. Sie besitzt sieben Grifflöcher und ein Daumenloch, ihre mittlere Länge beträgt 32 cm. Am oberen Ende, nahe des Mundstücks, sitzt ein Metallring (gewöhnlich aus Zinn), um den Ton zu regulieren. Die Flöte kann in verschiedenen Grössen ausgeführt sein, und sie wird als Soloinstrument oder im Ensemble der Volksinstrumente gespielt. Die Hirten spielen sie manchmal anstelle der schwierigeren Pastoralflöte "Blul".
tav shvi

shvi

blul

Levon Tevanyan - tav shvi - shvi - blul

- Sring (Blasinstrument)

Hirtenflöte aus dem mittelalterlichen Armenien. "Sring" ist auch die allgemein gebräuchliche Bezeichung für die Längsflöte im Allgemeinen. Diese Flöten sind entweder aus Storchenknochen oder aus Bambus (mit der Tonhöhe einer Piccolo) oder aus dem Holz des Aprikosenbaums oder aus Schilfrohr gefertigt; sie besitzen sieben oder acht Fingerlöcher, mit denen sich eine diatonische Tonleiter erzeugen lässt. Hirten spielen auf der Sring verschiedene Signale und Melodien, die mit ihrer Arbeit in Zusammenhang stehen, und sie spielen damit auch die Melodien der lyrischen Liebeslieder, die als chaban byaty bezeichnet werden, oder Programmstücke. Die Sring wird auch gemeinsam mit Dap und Dhol gespielt, um Tanzmusik darzubieten. Beispiele für die Sring wurden in Garni und Dvin (Armenien) gefunden und lassen sich auf die Zeit zwischen dem 5. Jahrhundert vor Christus und dem Mittelalter zurück datieren. Diese Flöten entsprechen der heutigen Blul. Der armenische Musikwissenschafter Komitas war davon überzeugt, dass die Sring das wohl charakteristischste Instrument der in Armenien beheimateten Instrumente ist. Die Sring stammt aus dem östlichen Armenien (Kaukasus).

- Okarina - Sulich (Blasinstrument)

Dabei handelt es sich um eine Keramikpfeife, die der Okarina ähnelt und die Form einer Süsskartoffel besitzt; diese Pfeife weist neun Fingerlöcher auf.

- Zurna (Blasinstrument)

Volksoboe der arabischen Welt, der Türkei, Südosteuropas und von Teilen Asiens. Es gibt sie in vielen verschiedenen Formen, wobei es sich am häufigsten um ein konisches Holzrohr mit einem Doppelrohrblatt und gewöhnlich einer Piroutte handelt. Man findet sie auch als "Zurna" im Kaukasus (Armenien, Daghestan, Aserbaidschan und weniger häufig auch in Georgien).

In Armenien ist die Struktur der Zurna dieselbe: ein dünnes Messingrohr, wobei eine Art von Griff innerhalb eines gekerbten Holzes angebracht ist, befindet sich innerhalb des Instrumentenkörpers. Die Oboe ist mit einem U-förmigen Klappensystem ausgestattet, um die ersten Löcher offen zu halten; es kann aber durch eine leichte Drehung auch als capo tasto wirken und diese schliessen. Ein Teil des Rohrblatt-Klappensystems wird im Mund des Musikers gehalten, und seine Zähne pressen sich auf das Messingrohr. Die Piroutte ist eine kleine Scheibe aus Metall, Holz, Elfenbein, Perlmutt oder einem anderen Material, das sich an die Lippen des Spieler anlegt und die Luftkontrolle erleichtert. Der Instrumentenkörper besteht aus einem einzelnen konischen Holzstück, das sich zum Ende hin erweitert, glockenförmig oder aufgetrieben und 6 bis 12 cm im Durchmesser ist. Obwohl bekannt ist, dass verschiedene Holzarten verwendet werden können, wurde in früheren Zeiten Aprikosenholz zum am häufigsten verwendeten Material. Der Körper besitzt sieben Grifflöcher und ein Daumenloch. Der Tonumfang beträgt etwa eineinhalb Oktaven, abhängig vom Modell, wobei die oberen Stimmlagen eher schrill sind. Einige besitzen ein stabiles Brummen (Dröhnen), andere ein sich veränderndes. Der Spieler setzt nur sehr selten den gesamten Stimmumfang des Instruments ein. Dadurch wird der Eindruck eines diatonischen Spiels vermittelt, wobei einzelne Töne aus der Tonleiter deutlich zusammengesucht werden. Die Spieler setzen dafür eine kreisförmige Atmung ein (Zirkuläratmung*). Die Zurna wird anlässlich von Hochzeiten, Tänzen, Feierlichkeiten und vielen anderen Ereignissen gespielt.



- Tulum - Dudelsackpfeife (Blasiinstrument)

Die Tulum ist das wichtigste Instrument im nordöstlichen Anatolien.

Der Sack ist aus Ziegen- oder Schafhaut gefertigt, und die doppelte Sackpfeife befindet sich innerhalb eines Holzstabs. Manchmal sind zwei oder drei der oberen Löcher in einem der Säcke mit Bienenwachs versiegelt, und oftmals besitzt die Sackpfeife eine Glocke aus Kuhhorn. Es gibt keine getrennte Spielpfeife. Dieses Instrument wird als Begleitung für Lieder und Tänze verwendet.

- Kanun (Saiteninstrument)

Die Kanun ist eine Kastenzither des Nahen Ostens, Nordafrikas und Teilen Asiens, die gezupft wird. Sie ist trapezförmig, wobei eine der Seiten rechteckig ist. Armenische Modelle weisen niemals mehr als zwei Saitenhebel auf. Um die Instrumente zu spielen, platzieren die Musiker diese entweder auf ihren Knien oder auf einem Tisch. Die Saiten werden mit einem ringförmigen Plektrum gezupft, das auf die Zeigefinger aufgesetzt wird. Der Tonumfang der Kanun variiert zwischen drei und vier Oktaven. In Armenien wird sie als Soloinstrument oder in Ensembles gespielt. Das Instrument weist 24 Dreifachsaiten aus Darm auf, die in der diatonischen Tonleiter D-Dur gestimmt sind.



- Santur (Saiteninstrument)

Kastenzither aus dem Nahen Osten, dem Kaukasus, Südosteuropas und dem südlichen Asien. Die Santur besteht aus einem trapezförmigen Kasten aus Walnussholz (oder Rosenholz oder Betelpalme). Die Saiten sind an Anhangstiften entlang der linken Seite fixiert und um die metallischen Weststifte auf der rechten Seite gewunden, durch welche sie mit einer Stimmtaste gestimmt werden. Jeder Vierfachsaitensatz liegt auf einem beweglichen Hartholzsteg. Diese sind meistens parallel zu den Kastenseiten angeordnet. Die rechte Reihe entspricht den Basssaiten, während die linke Reihe den Sopransaiten entspricht. In der Mitte der Santur verlaufen die Saiten, die niedrige Töne erzeugen, auf der rechten Seite über die Saiten für die hohen Töne auf der linken Seite hinweg. Die Santur wird gespielt, indem die Saiten mit zwei Hämmerchen, die in drei Fingern jeder Hand gehalten werden, angeschlagen werden.

Im Kaukasus und im Nahen Osten kann die Santur 13 bis 26 Chöre von drei bis vier Saiten besitzen, und sie wird hauptsächlich von Volkspoeten und Ensembles gespielt.



- Oud - Ud (Saiteninstrument)

Der Oud ist – wie auch die europäische Laute – eine Kurzhalslaute, die gezupft wird. Sein Körper hat sich im Wesentlichen aus der ursprünglichen Birnenform entwickelt und ist aus Leichtholz gefertigt. Er besteht aus einer stark gerundeten Rückseite und einer flachen Vorderseite. Der Resonanzboden ist von einem ziemlich großen Schallloch durchbohrt. Die Löcher sind entweder ganz glatt oder stark verziert. Der Steg trägt die Saiten und steht etwa 10 cm von der Oberkante des Resonanzbodens, einem Stück aus Fischhaut oder Leder oder manchmal sogar Muschel, ab. Er besteht aus einer Reihe von Zargen, die mit einem Plektrum aus Adlerfeder, das zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird, gezupft werden. Heutzutage kann auch ein Muschel- oder Kunststoffplektrum verwendet werden. Der Oud besitzt fünf Saitenpaare und eine Basssaite. Die Saiten des heutigen Ouds sind gedreht oder spiralförmig verstärkt. Der Oud wird von den Armeniern in Westarmenien und dem Nahen Osten gespielt.



- Saz (Saiteninstument)

Die Bezeichnung "Saz" wird für eine Langhalslaute mit Bund aus der Tanbur-Familie verwendet. Im Iran und im Kaukasusgebiet stammt die Saz wahrscheinlich von der Jugti-saz (Doppel-Saz), einer dreisaitigen Laute, ab. Ihr birnenförmiger Resonanzkörper ist aus einem einzelnen Stück Holz geschnitzt, oder er ist aus Holzdauben zusammengefügt. Die Saz besitzt einen dünnen Resonanzboden aus Holz, in den kleine Schalllöcher eingefügt sind. Die Saz wird mit einem Plektrum gespielt. Die kaukasische Saz ist vorrangig das Instrument der Ashug (Volkspoeten-Musiker); ihr traditionelles Repertoire umfasst historische Heldenlieder, Epen und romantische Geschichten ebenso wie lustige, satirische und Liebeslieder. Die armenische Saz unterscheidet sich in ihrer Funktion und in ihrem Spiel geringfügig davon: sie besitzt eine Länge von 55 bis 110 cm, wobei Metallsaiten in drei oder vier Doppel- oder Dreifachchören angeordnet sind. Der erste Chor wird zum Spiel der Melodie eingesetzt, der mittlere Chor oder die mittleren Chöre dienen einem nachhaltigen Brummen, und der letzte Chor ergänzt das Spiel der anderen, indem er harmonisch und teilweise melodisch klingt.

- Tar (Saiteninstrument)

Gezupfte Laute aus der Rabab-Familie, wobei eine Membran als Resonanzboden verwendet wird. Die Tar wird vor allem in Städten für die Unterhaltungsmusik gespielt. Die kaukasische Tar unterscheidet sich von ihrem iranischen Gegenstück durch ihren flacheren, weniger gebogenen Körper. Sie besitzt einen breiteren Hals und gewöhnlich 22 Darmbünde. Diese können so eingestellt werden, dass sie mikrotonale Intervalle für das traditionelle Spiel der Mugarn oder die temperierte 12-Ton-Tonleiter erzeugen. Die Membran ist aus Fischhaut, Blase oder Herzfell eines Ochsen gefertigt. Die Saiten werden mit einem Plektrum aus Knochen gezupft. Die Klangfarbe wird dadurch härter und trockener, und das Spiel ähnelt somit mehr jenem der Rabab. Sie wird beinahe horizontal gegen den oberen Brustkorb gehalten, und der Musiker schüttelt die Tar leicht, um einen Ton zu erzeugen. Derselbe Effekt wird auch erzielt, wenn der kleine Finger der rechten Hand schnell bewegt wird. Die kaukasische Tar ist in Aserbaidschan hoch geschätzt, findet sich aber auch in Ensembles in Usbekistan.







- Kamanche (Saiteninstrument)

(Persisch: "kleiner Bogen"). Dabei handelt es sich um eine Spiessgeige aus dem Iran und dem Kaukausus; in Armenien, Aserbaidschan und in Georgien kennt man sie als "Kemanche", in der Türkei und Ägypten als "Rabab", im Irak als "Joze" und im Norden Afghanistans und Teilen Mittelasiens als "Ghichak". Die klassische kaukasische und iranische Kamanche besitzt einen kugeligen Körper aus sich verjüngenden Holzabschnitten, der aber auch aus einem einzelnen Stück Holz geschnitzt sein kann. Sie ist oftmals mit Perlmutt und Knochen verziert. Der Steg liegt auf einem kreisförmigen Resonanzboden aus Tiermembran, Blase oder Fischhaut. Der runde Hals ist an einem Spiess fixiert, der durch den Körper verläuft und als Stütze für das Instrument wirkt. Früher hatte das Instrument drei Saiten aus Seide, die in Quarten gestimmt waren. Während des Spiels hält der Spieler das Instrument vertikal auf seinem Knie, und er dreht das Instrument, um es zum Bogen zu bringen, und dabei wird nicht der Bogen über die Saiten gestrichen. Das Bogenhaar wird gespannt, indem die Finger zwischen das Pferdehaar und das Holz eingeführt werden.






- Dhol (breiter) - Davul (kleinerr) – (Schlaginstrument)

Zylindrische Doppelfelltrommel. Eine Membran ist dick und erzeugt einen tiefen Ton, während die andere dünner ist und einen höheren Ton erzeugt. Die Membranen sind aus Schaf- oder Ziegenhaut hergestellt, die zueinander durch eine Vielzahl von Zick-Zack-Schnürungen um den Zylinder herum gespannt sind. Sie wird entweder mit zwei Holzstöcken (wobei einer gewöhnlich dicker als der andere ist) auf beiden Membranen oder mit den Fingern und Handflächen auf einer Membran gespielt. Mit der Dhol werden viele Tänze und Lieder begleitet. Es werden viele Rhythmusmuster verwendet, was der Musik einen improvisierten Charakter und ihren Takt verleiht. Im Mittelalter war die Dhol auch als Gos bekannt.
- Dap - Rahmentrommel (Schlaginstrumtent)

Die Dap ist eine armenische Einzelfellrahmentrommel, die der arabischen Duff gleicht.
Indem die Mitte oder der Rand der Membran geschlagen werden, können Töne mit verschiedener Höhe und Tonlage erzeugt werden.

Die Holzrahmentrommel hat manchmal einen Durchmesser von 35 bis 50 cm, wobei innerhalb des Rahmens Klingeln (Metallringe, Rasseln, Silbermünzen etc.) befestigt sind, die klingen, wenn die Trommel gespielt oder geschüttelt wird.



- Dumbeg - Darabuka (Schlaginstrument)

Dabei handelt es sich um eine Trommel in der Form einer Sanduhr, die an einer Seite mit Lammhaut bezogen ist, wobei der Hautkopf direkt mittels Nägeln oder Kleber befestigt ist; an der anderen Seite ist die Trommel offen. Der Körper der Dumbeg besteht entweder aus Metall oder aus Ton. Die Darabuka ist entweder aus Keramik, Holz oder Metall gefertigt. Sie wird mit den Händen und Fingern gespielt, während sie auf dem Schoss oder zwischen den Knien gehalten wird.



Wir möchten hiermit allen unseren armenischen und schweizerischen Freunden für ihre Hilfe bei den Photos, der Übersetzung und dem Lektorat danken: Andranik Michaelian, Albi and Hermelinde Steiner

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