Face Music - Archaelogy - Eurasia & Central Asia


Archäologische Funde der Steppenkulturen - aus dem eurasischen und zentralasiatischen Raum




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P & C December 1998
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Bronzezeit - bis 1200 v. Chr.

in German
Die „Erfindung“ der Bronze setzte im 3. Jahrtausend v. Chr. ein. Die Wurzeln der Bronzezeit liegen in der vorausgehenden Jungsteinzeit, in der die Menschen in ihren jüngeren Zeitabschnitten teilweise bereits mit Metallverarbeitung vertraut waren. Sie beschränkten sich aber auf gediegene (rein vorkommende) Metalle wie Gold, Silber und Kupfer. In der Übergangszeit zur Bronzezeit wird regional auch von der Kupferzeit oder dem Chalkolithikum (Kupfersteinzeit) gesprochen. Bronze hingegen ist eine Legierung, bestehend aus 90 % Kupfer und 10 % Zinn, und weitaus härter als Kupfer (siehe Karte).

Funde in Ausgrabungen aus der letzten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. im
Ustyurt Plateau (1) in Kurganen und Siedlungen haben gewisse Erkenntnisse gebracht. Kunsthandwerk mit Ornamentierungen und Kultgegenständen lassen eine Beziehung zu einer zoroastrischen beeinflussten Kultur mit mythischen Helden in anthropomophen Skulpturen erkennen (Sancruary). Kriegerbestattungen und Tamgas (2) weisen auf Siedlungen von Stämmen der Sarmaten (3), die hier seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. gesiedelt haben. Sie haben auch die Steppen zwischen Don und Wolga bewohnt.
  • (1) Das Ustjurt-Plateau oder Ustyurt-Plateau (Hochland) ist eine ausgedehnte, wüsten- bis steppenartige Hochebene in Mittelasien. Sie gehört zum Tiefland von Turan und liegt zwischen Kaspischer Senke und Aralsee auf dem Staatsgebiet von Usbekistan, Turkmenistan und Kasachstan. (siehe Karte - siehe Karte2)
  • (2) Tamgas: Design zu identifizieren von Eigentum oder Viehzugehörigkeit zu einer bestimmten Clans, kam meist als Viehmarke oder Stempel zur Anwendung.
  • (3) Die Sarmaten waren eine Stammeskonföderation von iranischen Reitervölkern, die nach Osten (Zentralasien) wanderten und erstmals in antiken Schriftquellen für das Jahr 513 v. Chr. erwähnt wurden. Gemeinsam kämpften sie damals mit den Skythen gegen den Perserkönig Darius I.

    - weitere Informationen zu den Stämmen siehe „Geschichte der Reiternomaden

Obwohl einige Funde in den Kurganen aus der Bronzezeit nicht vollständig geklärt sind, dürfen eine Mehrheit von solchen Bestattungen den Stämmen der Sarmaten zugeordnet werden. Im Weiteren haben sie auch in der heutigen Kalmückischen Steppe (siehe Karte) an der Nordwestküste des Kaspischen Meeres gesiedelt. In den Steppen der Region am Schwarzen Meer und am westlichen Rand des Kaspischen Meeres. Ebenso am Uralfluss entlang und im nördlichen Kaukasus in diesem eurasischen Steppengürtel (siehe Karte).

Textilien zeigen in ihrer Struktur eine Form in der Verarbeitung mit gesponnenem Garn. Deren Rohstoff aus Pflanzen und Wolle gewonnen wurde. Solche Textilien dieser Steppenkultur waren nicht nur zum täglichen Gebrauch in ihrer Anwendung bestimmt, sondern haben auch eine soziale und religiöse Rolle in der Gesellschaft eingenommen und in ihrer Ornamentik bezeichnet. Sie beherrschten bereits das Weben mit einfachen Webhilfen (Looms), mit Brett, Schaftrahmen und Schiff. Damit wurden horizontale oder vertikale Muster (Pattern) gewoben. Mit solch einfachem Arbeitsgerät wurden farbenprächtige Bänder hergestellt. Später haben sie einen brauchbaren Webstuhl daraus entwickelt. Geflochtene Matten wurden hergestellt für den Bau von leicht transportierbaren Häusern, Zäune für junge Rinder. Matten wurden auch zu Decken oder Betten verwendet. Man kannte das Korbflechten und die Herstellung von Seilen und Jutesäcken. Gewobenes und Fell wurden weiter verarbeitet zu Kleidung oder Taschen. Sie kannten auch die Filztechnik und das Knüpfen von Teppichen. In ihren Bestattungsstätten wurden neben gewobenem auch geflochtenes als Grabbeilage mitgegeben oder man hat Wände oder Vordächer damit dekoriert. Hatten extra gefertigte Kleidungen zur Bestattung benutzt. Heute werden noch dieselben Muster in der Weberei, in der Flecht- und Filztechnik oder für das Teppichknüpfen diesen frühen Steppenbewohner in Zentralasien oder Sibirien verwendet. Man konzentrierte sich damals auf die Produktion von Fleisch und Milch und pflegte Ackerbau, die eine stabile Nahrungsmittelvorsorgung garantierte.

- mehr Informationen zu: Ornamente der Turk-Mongolischen Stämme (Teppiche, Kleider, Keramik, Handtaschen, Wertkzeuge etc.)

Eine stark anwachsende Bevölkerung benötigte immer grössere Tierhaltung um eine gesicherte Versorgung zu garantieren. Die Weiden waren beschränkt für eine kleinere Bevölkerung mit Viehhaltung in Siedlungen. Ein Druck auf natürliche Ressourcen zwang die Bevölkerung zur Umstellung ihres Systemes. Eine bisherige Bewirtschaftung mit Weiden in nahen Siedlungen genügten nicht mehr. Eine Entwicklung zu mehr mobiliät um neue Weiden aufzusuchen war notwendig. Man domestizierte Wildpferde für Transport um den Herden zu folgen. Grössere Schafherden sicherten den Textilbedarf. Herden mit Hirten mussten in der Lage sein, lange Märsche zu neuen Futterplätzen aufzubrechen und auch höher gelegene Regionen aufsuchen können. Im Winter waren Weiden in tiefer gelegenen Regionen bevorzugt, wo auch Futter unter der dünnen Schneedecke zu finden war. Eine Entwicklung mit transportablen Unterkünften - ein Prototyp der Jurte oder Ger - entstand. Stabförmige Backenstangen wurden bei Ausgrabungen entdeckt. Veränderungen hielten in wirtschaftlich höher entwickelten Regionen mit Produktionszentren und Handelsbeziehungen rascher Einzug. Auch bildeten neue Technologien andere Lebenformen in einer bisher sesshaft und siedelnder Gemeinschaft, die sich mit Viehzucht und Ackerbau beschäftigte. Eine Klimaveränderung forderte zur Umstellungen und veranlasste eine erste grössere Völkerwanderung. Zwischen dem 18. bis 15. Jahrhundert v. Chr. wurde das Klima zunehmend wärmer und feuchter und brachte Überflutungen. Zwang solche Gemeinschaften zur Umsiedlung. Eine Entwicklung des Reiten fand statt, wie Zaumzeug in Ausgrabungen zu erkennen gab. So bildeten sich auch erste Kriegerreiter in Steppen zum Schutz von Siedlungen und deren wandernden Herden. Solche waren aber nicht vor Ende des zweiten Jahrtausends v. Chr. auszumachen, wie Datierungen aus Funden von Kriegerbestattungen ergaben. Neuere Untersuchungen bestätigen, dass in dieser Region bereits eine Knochen- und Holzbearbeitung, wie auch die Herstellung von Töpfen und erste metallurigsche Erzeugnisse bekannt waren. Eine eigene Metallverarbeitung fehlte vorerst, waren vermutlich Importware von Händlern. Bearbeitetes Metall das am Uralfluss gefunden wurde, hatte ähnlichkeit mit Funden aus dem im Kaukasus und im anatoliischen Raum hergestellten. Sind aber nicht vor dem späten dritten oder frühen zweiten Jahrtausend v. Chr. dahin gelangt. Vermutlich sind Iranische Stämme aus Anatolien und Nordsyrien (aus dem Nahen Osten) in den südlichen Ural eingewandert. Siedelten vor allem im Transural und entlang dem Belayafluss. Auch in der Region vom Dnjepr bis zum Ural hat man Analogien (ähnliche Stilmittel) in der Keramik, dem Stein und in der Metallbearbeitung für Kunsthandwerk, Werkzeug und Waffen gefunden, die vor allem in der Ornamentik dem syrisch-anatolischen Kulturraum angehören. Man arbeitete in Heimwerkstätten und brachte wichtige Impulse in der Verarbeitung mit Bronze, verwendet erstmals eine Schmelzung mit der Arsentechnik. Kunsthandwerk in reinem Kupfer wurde hergestellt. Diese zugewanderten siedelten im Wolga-Ural-Raum wo Kupfer reichlich vorhanden war. In archäologischen Schriften wird von Siedlungen oder Zentren mit metallurgischen handwerklichen Produktionen und deren Handel beschrieben. Man hat in der Region dem Dnjepr bis zum östlichen Kasachstan solche Funde lokalisiert. Erste Erzschmelzhütten zur Massenproduktion wurden in Transkaukasien gefunden.

Pferde waren anfänglich nicht zum Reiten domestiziert und gezüchtet worden. Dienten zum Transport oder Nahrungsquelle und wurden für rituelle Opfergaben verwendet. Zogen zu Begräbniszeremonien einen Wagen. Eine erste Verwendung eines solchen Zweiradwagens (Chariot – Streitwagen) fand zur Zeit der
Hethiter
(1) statt, wie aus deren Schriften zu erkennen war und ebenfalls von Stämmen im Raum Mesopotamien. Eine Entwicklung von Pferdegeschirr mit Streitwagen im Steppenraum gilt als erwiesen wie Fund hinweisen. Am Anfang waren sie nicht stabil genug und konnten nur für Prestige bei Bestattungen ihrer Krieger zur Begleitung in die andere Welt genutzt werden. Erste Chariot (Streitwagen) von Pferden gezogen hatten Speicherräder und die Pferdeführer mit Krieger haben darin gestanden. Sie wurden neben dem Kriegseinsatz auch für die Jagd oder Rennen eingesetzt. Bei Bestattungszeremonien begleiteten sie die Menschen in die Oberwelt und wurden auch als Grabbeilagen beigesetzt. Chart (Transportwagen - Ochsenkarren – mit zwei oder vier Rädern), Fahrzeuge gezogen vorerst nur von Ochsen oder Vieh hatten stabile Räder, manchmal auch Speichenräder, wurden aber nur für Transport von Personen oder Güter eingesetzt.

- Bestattungswagen: 0102

Radfahrzeuge (Handkarren mit 2 Räder) wurden verwendet, waren aber weniger geeignet in diesem feuchten Klima mit viel Regen, deren Wege oft nur zu Fuss passierbar waren. In Ägypten oder Mesopotamien waren diese wesentlich zahlreicher, da es trockener und auch flacher war. Man konnte solche Transportwagen und Zweiradfahrzeuge besser für Transporte nutzen. Ausserdem hatte diese sehr komplex organisierte Gemeinschaft bereits umfangreiche Handelsrouten mit Strassen genutzt. Solche Zwei- oder Vier-Radwagen wurden in Grabfunden auch bei den Sumerer aus der ersten Hälfte des dritten Jahrtausend v. Chr. gefunden. In Zeichnungen mit Darstelllungen von sumerischen zweirädrigen Streitwagen aus ihrer Frühzeit, die aufzeigen wie Wagen mit vier Pferden oder ein Onager (Wurfarmwagen) mit stehender Führer von Pferden gezogen wurde. Hatten ähnlichkeiten wie in hethitischen Texten für deren Königsbestattungsriten beschrieben wird. Im zweiten Drittel des dritten Jahrtausends v. Chr. haben auch solche Wagenbestattungsriten im Kaukasus und im Ural stattgefunden. Fund in Grabstätten mit Radfahrzeugen scheinen bald nach der Erfindung des Rades begonnen zu haben und dauern bis in die Eisenzeit hinein. Es ist zu vermuten, dass die Fahrzeuge - sowohl mit vier Rädern oder zwei Rädern - für den Transport in die andere Welt als Grabbeilage vorerst entstanden, um damit in die Welt des Yama des Kriegerfürsten zu gelangen und erst viel später auch für Transporte eingesetzt wurden.
  • (1) Hethiter (Hittites) waren ein Volk mit einer indoeuropäischen Sprache und bildeten 2. Jahrtausend v. Chr. ein Grossreich im heutigen Anatolien. Sie siedelten ursprünglich im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. in Bulgarien und in der Ukraine, in der Schwarzmeerregion. Man schrieb auch mit unterschiedlichen Schriftsystemen. Während die offizielle diplomatische Korrespondenz und die Palastarchive in der assyrischen (akkadischen) Keilschrift verfasst wurden, benutzte man für die zahlreichen Felsreliefs und offiziellen Inschriften die Hieroglyphenschrift, die, wie man heute weiss, zum Luwischen gehört.
Während in der späten Jungsteinzeit (Neolithikum), ein erster Wandel von sesshaften Siedler mit Viehhaltung und Ackerbau zum Hirtenleben, ein Wandel mit wandern mit Herden stattgefunden hatte. Hierzu spielte eine starke Zunahme der Bevölkerung und eine Klimaveränderung eine wichtige Rolle, die diese neuen Lebensformer forderte. Das wandern mit grossen Herden mit Rinder, Schafe, Ziegen und Schweinen zu neuen Weideplätzen entstand innerhalb der Donauebene bis hin zu den Pontischen Steppen (siehe Karte) und zum Kaspischen Meer. Tiere spielten bei diesen nomadisierenden Stämmen eine wichtige Rolle in deren Mythologie und der Entstehung von Kulten. Transport auf Rädern mit Planwagen (Ochsenkarren) die von vier Ochsen gezogen wurden, waren somit eine wichtige Voraussetzung einer ersten mobilen Form zur Haltung von grossen Herden und damit entstand eine frühe nomadische Lebensform. Mit der Verarbeitung von Kupfer in Hütten und mit der Kenntnis der Herstellung dieser Ochsenwagen förderte eine Umstellung der Sesshaftigkeit mit Siedlungen zum Nomadentum. Die neue Technik mit der Kupferverarbeitung führte zu Massenproduktion und machte Transporte notwendig und man brauchte Handelswege. Ein neugeschaffenes Handwerk brachte eine Reihe Neuschöpfungen in Werkzeug, Waffen, Axt, Meissel, Speer und Pfeilspitzen in Metall. Ein Kampf um solche Metall- und Erzlagerstätten waren die Folge, dass man mit dem Bau von Festungen zum Schutz solcher Metallförderungsstätten began. Anfänglich waren Wände einfacher Häuser aus Holz und Erde erstellt und nun wurden diese mit Steinplatten zusätzlich verstärkt. Zahlreiche Bestattungsriten haben sich entwickelt, die man als indo-iranisch bezeichnet, sind in Texten von frühen Schriften überliefert. Aus einer Zeit bevor diese Gruppen oder Völkergemeinschaften sich aufgeteilt haben und anschliessend getrennte Wege gingen. Das heilige Buch der Parsi (1) wurde von religiösen Reformer, den Zoroaster, mit Hinweisen auf frühere Praktiken der Indo-Iraner neu begründet von denen man sich zu lösen versuchte.
  • (1) Als Nachkommen persischer Einwanderer stehen die Parsi-Zoroastrier Indiens in der religiösen Tradition Zarathustras. Um die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde nicht zu verunreinigen, werden Leichen nicht beerdigt oder verbrannt, sondern in den Türmen des Schweigens frei der Sonne ausgesetzt: Vier Tage lang werden nun Rituale vollzogen, die der Bewahrung vor Unreinheit und der Unterstützung der Seele bei der Trennung vom Körper und bei der anstehenden Jenseitsreise dienen sollen. Diese Rituale stehen in engem Zusammenhang mit dem kosmischen Kampf zwischen Gut und Böse, der Dualität von Reinheit und Unreinheit und einer umfassenden immateriellen Welt von geistigen Wesenheiten.
  • Ein Text Beschreibt: „Nicht verbrennen soll Agni (Feuergott) den Körper völlig oder verschlingen ihn in seinen Flammen. Nicht konsumieren soll man seine Haut, oder sein Fleisch. Nicht Anfassen soll man ihn, die Erde soll nicht erdrücken die Leiche. Sollte sie nicht einfach beigeben zu vergraben in die Erde, wickelt sie ein, wie eine Mutter seinen Sohn in den Saum ihres Rockes einhüllt. Leichen nicht begraben, bevor sie von Vogel oder Hund zerfleischt wurden. Doch bevor man den Leib begraben will in die Erde, diesen einbalsamiert in Wachs.“
Zwei Formen von Bestattungen kann aus dieser Zeit gefunden werden; die Einäscherung oder Erdbestattung. Praxis einer Indo-Europäischen Grabbestattung in dem Skelette in einer gebeugten Position begraben wurden, einige waren schon in Tuch gewickelt. Es gibt mehrere Hinweise für eine solche Praxis mit einer Exkarnation (Entfleischung). Feuerbestattungen sind aus dieser Zeit nicht gefunden worden, doch gab es grosse Feuerstellen neben den Gräbern, was eher darauf hinweist, dass man dem Feuergott Agni Opfer darbrachte. Dieser Feuergott hat in der iranischen Kultur eine wichtige Bedeutung gespielt. Feuerpraktiken mit Opfergaben von Priestern zelebriert zu deren Gottheit mit Tieropfer wurden in getrennten Gräber gefunden. Damit sind Praktiken mit Tieropferritualen bestätigt. Einäscherungen entstanden ausserhalb der iranischen Welt, dafür gibt es auch Erklärungen. Dass infolge der sich bei einer ausbreitender Pest solche Praktiken entwickelt haben um Seuchen einzudämmend hat man Leichen verbrannt. Feuerbestattungen mit Beisetzungen wurden erstmals bei indo-europäischen Völkern gefunden und man vermutet, dass deren Ursprung in Afrika zu suchen ist. In der frühen Bronzezeit praktiziert man nur solche einmalige Erdbestattungen mit Opferritualen und oftmals enthielten solche Gräber mehr als ein Skelett. In solchen sekundären Gräbern sind sich die Toten selbst überlassen und wirken wie ein Friedhof mit einzelnen Massengräbern. Kurgane waren eher ein Denkmal für Personen, die eine Wichtigkeit und zur Berechtigung solcher Bestattungen signalisierten. Die Gräber sind mit Gegenständen von grossem Reichtum gefüllt. Tieropfer waren in dieser Zeit wichtig. Frauengräber enthielten keine Tieropferbeigaben. In Brahminischen Texten (1) und in Vedischen Schriften (2) wird auch von der absteigenden Reihenfolge von Opfergaben für Menschen beschrieben – Pferd, Rind, Schaf und Ziege. Die Hethiter (2. Jahrtausend v. Chr.) beschrieben in ihren Texten über solche Rituale von Mensch- und Tieropfern. In Homer und auch in der germanischen Welt werden in Texten von zahlreichen Beispielen Opferrituale von Menschen und Tieren behandelt. Solche waren in der Indo-europäischen Gesellschaft üblich und wurden häufig praktiziert. Sie wurden aber auch immer beliebter in der indo-iranischen Kultur, wie Funde hinweisen.
  • (1) Brahamanismus wird als Vorläufer des Hinduismus bezeichnet, die Religion, die in Indien ca. 800 v. Chr. bis 500 v. Chr. dominierte.
  • (2) Die vedische Kultur ist die älteste Hochkultur der Menschheit. Die vedische Kultur hat ein umfangreiches Werk von Schriften hervorgebracht, die man als die Veden bezeichnet. Ihr Name leitet sich von dem Sanskritwort veda ab, das 'Wissen' bedeutet.
    Das Ziel der vedischen Schriften ist es, den Menschen zu spiritueller Erkenntnis zu führen, und die Kultur, die auf diesen Schriften aufgebaut ist, gibt dem Menschen die optimalen Voraussetzungen, um das so formulierte Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen.
Eine neue Veränderung von einer sesshaften in eine nomadisierender Völkergemeinschaft hat sich in der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit nochmals vollzogen.

Dieser Übergang zum Nomadentum wurde von einer Reihe von Faktoren verursacht, die eine Veränderung der bisherigen wirtschaftlichen Organisationsform der Sesshaftigkeit beschleunigte. Aufgrund klimatischen Aridisierung (trockeneres Klima) erfolgte ein Wechsel in verschiedenen Szenarien. Die Verfügbarkeit von Wasser für die Weidewirtschaft und den Ackerbau war nicht mehr genügend vorhanden, ein kulturelles Umfeld veränderte sich aufgrund von technischen Entwicklungen, in Bezug auf neuer Metallproduktionsstätten und dem aufkommenden Handel mit deren Transporten. Es ist auch möglich, dass überflutete Weiden in vorangegangenen Periode die Ursache der Suche nach neuen Nahrungsquellen ein wandern mit Herden und Wagen mit Rädern dies begünstigte. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass neue Arten von Weiden, z.B. in der Nähe von Quellen oder grosse Flächen in Waldnahen Umgebungen, zur Verwendung neuer Wohnkulturen und Lebensformen beigetragen haben.

Eine zweite Umverteilung war durch eine Wanderung der Stämme nach Norden in die wirtschaftlichere Waldsteppenzonen. Mit dem zusätzlichen Zustrom von Stämmen mit einer nomadisch geprägten Traditionen aus der zentralen Kasachischen Steppe in der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit brachte ein Wendepunkt. Umgruppierungen einer sesshaften Bevölkerung im Stammesgebiet und ein Übergang zum Nomadentum durch einen Teil dieser Bevölkerung fand statt, während die übrige Bevölkerung in Siedlungen blieb und an den alten Traditionen mit Handwerk, Viehzucht und Ackerbau festhielt. Stämme in der Transuralen Steppen und deren nahen Wäldern, in den Steppen zwischen dem Ural und Tobolfluss. Hier Existierten weiterhin sesshafte Gemeinschaften mit Siedlungen und mit starken Befestigungsanlagen die sie vor Angriffen bewahrte. Eine Teil von Siedlungen waren gross, bildeten Zentren und hatten Behausungen, die tief in den Untergrund geschnitten gebaut waren. Eine zweite Art von kleineren Siedlungen vertreten mit weit auseinander stehenden Oberflächenbehausungen, in denen häufig keine Spuren eines Wohnens in Gruben wurden in diesem Raum auch gefunden. Die Gebäude waren in der Regel aufgestellt in einer Linie entlang des Flussufers zum angrenzenden Wasser. Eine dichte Gebäudanreihung war nicht typisch. Ein Teil der Siedlungen befand sich auf erhöhten Flächen (Inseln) im Überschwemmungsgebiet und das bis heute noch überflutet blieb. Es scheint, dass Bewohner nicht für lange Zeit in solchen Siedlungen lebten, sich nur kurz aufhielten und rasch weiterwanderten. Viehzucht und Ackerbau war ein Prinzip deren Wirtschaft. Somit Beweise für eine erste landwirtschaftliche Entwicklung vorliegen. Im Haushalt findet man hauptsächlich Keramiktöpfe und mit Knochen von Haustieren hergestellte erste Werkzeuge. In Metall gefertigte Gegenstände oder Schmuck waren eher typisch für die Völker der Steppen und Waldsteppen im Süden in Waldzonen. Funde aus dieser Zeit umfasste Einblattmesser, Dolche, Sicheln, Hülsen und Keil wie Meissel, Äxte und geflochtene Matten. In Bezug auf die nicht metallischen Kunstwerke ist zu erwähnen, dass bereits eine erste Existenz von Zaumzeug ein Beweis, dass Reiten man zu dieser Zeit gekannt hatte. Betreffend Waffen wurden nur Pfeilspitzen (in Bronze gehaltene zweischneidige hülsenartige Pfeilspitzen) gefunden. Schafte wurden aus Knochen hergestellt. Kleinere Bestattungsgräber zusammen bis zu mehreren Grabhügeln oder einzelne Kurgane für wichtige Personen waren zu finden. Anderst, nicht wie in der Vorperiode, wurden solche oft auf Erhebungen und in der Nähe der Ufer eines Flusses, aber doch in grösser Entfernung zum Flussbett gefunden. Gesteine oder Bödenhügel enthielten sogenannte Kurganbestattungen und in einigen gibt es Spuren von Feuer. Die Skelette waren gebeugt und deren Ausrichtung war sporadisch. Es wird allgemein angenommen, dass ein hohes Vorkommen von Skeletten in Beugestellung charakteristisch für eine spätere Bestattung war, aber dies konnte nicht immer durch Tatsachen bestätigt werden. Grabbeigaben waren eher seltener, die meisten hatten Keramikgefässe als Beigabe. Waren auch nur selten ornamentiert. Wie auch in Bronze gehaltenen Gürtelschnallen mit einer Schlaufe auf der Rückseite mit Seilstroppen für Werkzeuge. Es ist daher unmöglich, chronologisch zwischen den Materialien aus der Endphase der Bronzezeit zum Übergang zur Eisenzeit zu unterscheiden. Deren Knappheit könnte dazu verleiten zu denken, dass in der südlichen Region wie im Transural wenig Erdbestattungen (Inhumation) stattfanden und Kurganzeremonien noch seltener und nur für besondere wichtige Personen vorbehalten waren. Solche Kriterien könnten auch die Frage aufwerfen, da allgemein bekannt ist, dass einige frühe Kulturen eher Gedanken über den Übergang in die Andere Welt praktizierten als Totenkulte abhielten. Wie bereits erwähnt, die materielle Kultur der Transural Bevölkerung zeigt deutlich umfangreiche Spuren von äusseren Einflüssen aus allen Richtungen im Norden, den Steppen und der eher abgelegenen Gebieten in Zentralasien. In Ostkasachstan zum Altaigebirge und dem eigentlichen Altai, wo eine
Karasuk (1) Traditionen herrschte zu Ende der Bronzezeit mit Beginn der frühen Eisenzeit. Es kann festgestellt werden, dass in den Waldsteppen und südlichen Taigazonen, in denen eine sesshafte Lebensweise gut erhalten blieb. In der nördlichen Steppe hat ein solcher Übergang nicht identifiziert werden können. Es wird daher angenommen, dass die Transural Bevölkerung die wichtigsten Komponenten bei deren Entstehung einer frühen nomadischen Kultur mitgewirkt hat. In der Uralsteppen und in Kasachstan, im Transural und dem nördlichen Kasachstan, wurde eine Praxis mit saisonaler Weidwirtschaft betrieben. Es scheint wahrscheinlich, dass im zentralen Kasachstan und an der unteren Wolgaregion die Möglichkeit einer sesshaften Lebensweise beibehalten wurde und daher deren Bewirtschaftung noch viel früher Erschöpft war. Die Herde hielten sich vorerst in Nähe der Siedlungen und nur in geringerem Ausmass wird in Funden reflektiert eine beginnende nomadische Haltung von Herden. Es ist auch möglich, dass nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Bewohner in solchen Siedlungen blieben und auf einer sesshaften Lebensweise beharrte und in den benachbarten Weiden mit wenig mobilität Tierhaltung betrieben.

Die Andronowo-Kultur ist eine archäologische Kultur, die in der ersten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends in Südsibirien und Mittelasien bestand (2100 – 1400 v.Chr.).

Ihr Gebiet erstreckte sich vom Kaspischen Meer im Westen bis zum Jenissei im Osten und umfasste sowohl den südlichen Bereich der sibirischen Waldsteppen als auch die mittelasiatischen Steppen. Aufgrund der grossen räumlichen Ausdehnung lässt sie sich in mehrere regionale Gruppen gliedern, die dennoch wichtige kulturelle Eigenschaften gemeinsam haben (siehe Karte). Namensgebend ist die Stadt Andronowo, wo mehrere mit reich verzierter Keramik ausgestattete Hockergräber (siehe Abbildung) gefunden wurden. Kennzeichnend ist die Verzierung mit Mäanderbändern, schraffierten Dreiecken, Zickzackbändern und Fischgrätmustern (siehe Abbildung Gefäss). Es wurden bisher meist kleine Siedlungen gefunden, die nur selten mit Wall und Graben befestigt waren. Die Häuser waren meist eingetiefte Pfostenbauten, wobei eine starke regionale Variation beobachtet werden kann. Wirtschaftlich spielte Viehzucht nachweislich eine wichtige Rolle, Jagd und Fischfang sind in geringerem Masse nachweisbar, während Ackerbau zwar durch entsprechende Gerätschaften nahegelegt wird, bislang aber nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Regional wurde auch Erzabbau betrieben. Die Gräber weisen eine recht hohe Diversität auf. Im Regelfall wurden die Toten verbrannt oder in Hockerlage bestattet. In den meisten Gebieten wurde über einem oder mehreren Gräbern ein niedriger Kurgan aufgeschüttet. Die Kultur wird allgemein der protoindoiranischen Sprachgruppe zugeordnet. Die Menschen dieser Kultur werden oft als Erfinder des Streitwagens mit Speichenrädern bezeichnet (um ca. 2000 v. Chr.).

Die enorme geografische Verbreitung dieser Gruppe lässt sich nur grob feststellen. Im Westen überschneidet sie sich zwischen den Flüssen Wolga und Ural mit dem Gebiet der nahezu zeitgleich auftretenden Srubna-Kultur (2). Zum Osten hin reicht sie bis in die Tiefebene von Minussinsk (Region Krasnojarsk) und liegt damit zum Teil im Gebiet der früher auftretenden Afanassiewo-Kultur (3). Weitere Siedlungen sind bis weit in den Süden verstreut, wie z.B. im Kopet-Dag (Turkeminstan), im Pamir (Tadschikistan) oder im Tian Shan (Kirgistan). Die nördliche Grenze liegt in etwa am südlichen Beginn der Taiga. Südlich des Oxus (Amudarja) finden sich keine Bestattungen der Andronowo-Kultur mehr, und auch südlich von Baktrien trifft man auf keine oder nur spärliche Funde.

In Südsibirien und Kasachstan folgte der Andronowo-Kultur die Karasuk-Kultur (1500 – 800 v. Chr.), die einerseits als nicht indoeuropäisch, andererseits als protoiranisch bezeichnet wird, aber fremd ist. An den westlichen Grenzen ging die Andronowo-Kultur in der Srubna-Kultur auf, die sich südlich der Abashevo-Kultur entwickelte. In assyrischen Archiven finden sich die ältesten Aufzeichnungen über Menschen aus der Andronowo-Region, namentlich die Kimmerer und die Saken- bzw. Skythenwelt, die nach dem Zerfall der Alexejewka-Kultur ab etwa dem 9. Jahrhundert in die Ukraine, über den Kaukasus nach Anatolien und im späten 8. Jahrhundert nach Assyrien und möglicherweise als Thraker und Sigynnen auch nach Südosteuropa auswanderten. Herodot verortet das Land der Sigynnen jenseits der Donau nördlich der thrakischen Länder. Stabo jedoch in der Nähe des Kaspischen Meeres. Beide bezeichnen sie als Iranier.

- weitere Informationen zu den Stämmen siehe „Geschichte der Reiternomaden

Einige Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass man die Andronowo-Kultur nicht mit der indoarischen Kultur oder mit Mitanni verbinden kann, da sie sich erst später herausgebildet hat und auch keine Spuren von kulturellem Austausch (z. B. Kriegerbegräbnisse oder charakteristische Holzrahmenkonstruktionen) mit Indien („Indus Valley Civilisation“) oder Mesopotamien nachgewiesen sind. Archäologen tun sich „ausserordentlich schwer, eine These für die Expansion aus nördlichen Regionen in das nördliche Indien aufzustellen“ und bemerken dazu, dass die Auswanderungswege „die Indo-Iranier nur bis nach Zentralasien führten, aber nicht bis zu den Medern, den Persern oder den Indo-Ariern (siehe Karte).
  • (1) Die Karasuk-Kultur (nach dem Karasuk, einem linken Nebenfluss des Jenissei) war etwa gegen Ende des zweiten vorchristlichen Jahrtausends am mittleren Jenissei, in der Umgebung von Minusinsk im heutigen Chakasien in Südsibiren verbreitet.
    Die Ansiedlungen umfassen meist weniger als 10 Grubenhäuser, die um einen zentralen Platz angeordnet waren. Es lässt sich nicht ausschliessen, dass die Siedlungen teilweise nur saisonal benutzt wurden. Die Wirtschaft wurde vermutlich von Viehzucht dominiert; dies zeigen Tierknochenfunde aus Siedlungen. Befunde aus Siedlungen zeigen darüber hinaus, dass auch die Bronze- und Kupfermetallurgie betrieben wurde.
  • (2) Die Srubna- oder Balkengrab-Kultur war eine spätbronzezeitliche Kultur des 16. bis 12. vorchristlichen Jahrhunderts. Sie ist ein Nachfolger der Yamna-Kultur, der Katakombengrab-Kultur und der Abaschewo-Kultur und hatte ihr Verbreitungsgebiet etwa entlang und oberhalb des Nordufers des Schwarzen Meeres, vom Dnjepr ostwärts entlang des nördlichen Randes des Kaukasus bis hin zur Nordküste des Kaspischen Meeres, dabei die Wolga noch überschreitend, bis hin zur benachbarten, etwa gleichzeitigen und verwandten Andronowo-Kultur.
  • (3) Ausgrabungen, die dieser Afanassiewo-Kultur (siehe Karte) zugeordnet werden können, finden sich vor allem im Gebiet von Minussinks in der Region Krasnojarsk im südlichen Sibirien, im südlich angrenzenden Tuwa und im Altaigebirge, daneben aber auch weit verbreitet von der westlichen Mongolei, dem nördlichen Xinjiang, wie auch im östlichen und zentralen Kasachstan. Verbindungen scheinen auch nach Tadschikistan und dem Aralseegebiet zu bestehen (3500 und 2500 v. Chr.).
Die Sintashta-Kultur (siehe Karte) ist eine archäologische Kultur der Bronzezeit die auf etwa 2100-1800 v. Chr. datiert wird.

Die frühesten bekannten Streitwagen wurden in Gräbern des namensgebenden Fundplatzes Sintashta gefunden. Siedlungen sind ebenfalls wegen ihres ausgedehnten Kupferbergbaus und der bedeutenden Bronzeherstellung bemerkenswert, da dies für eine Steppenkultur ungewöhnlich ist. Wegen der schwierigen Identifizierung an Fundplätzen neben jüngeren Siedlungen konnte eine Abgrenzung erst in jüngster Zeit vorgenommen werden. Heute ist die Sintashta-Kultur ein anerkannter eigenständiger Teil dieser Andronowo-Kultur. Sie entwickelte sich aus der Wechselwirkung zweier vorhergehender Kulturen in der Ural-Tobol-Steppe und der Poltavka-Kultur, die Ableger einer Rinderzucht betreibenden Jamnaja-Kultur, deren Angehörige zwischen 2800 und 2600 v. Chr. in diese Region eingewandert sind. Einige Sintashta-Städte wurden über alten Poltavka-Siedlungen oder in der Nähe von Poltavka-Gräberfeldern erbaut. Motive der Poltavka-Keramik finden sich auf der Sintashta-Keramik wieder. Die materielle Kultur der Sintashta zeigt zudem Einflüsse der späten Abaschewo-Kultur.

Ersten Sintashta-Siedlungen erscheinen um 2100 v. Chr., während einer Phase klimatischer Veränderungen in der die ohnehin aride kasachische Steppenregion noch kälter und trockener wurde. Die sumpfigen Tiefebenen um den Ural und am oberen Tobol, die zuvor als Winterrückzugsgebiete genutzt wurden, wurden nun für das Überleben immer wichtiger. Unter diesem Druck begannen die Poltovka und Abaschewo Bewohner permanent in befestigten Anlagen in den Flusstälern zu siedeln, wobei sie allerdings die besser zu verteidigenden Hügelkuppen mieden. Kennzeichnend für die Abaschewo-Kultur war eine endemische Kriegsführung zwischen den verschiedenen Stämmen, die durch ökologischen Stress und Streit um Ressourcen noch verstärkt wurden. Dies führte zum beispiellosen Bau der zahlreichen Befestigungsanlagen sowie zu Innovationen in der Militärtechnik sowie der Entwicklung des Kriegsstreitwagens. Die vermehrten Streitigkeiten zwischen den Stammesgruppen könnten auch eine Erklärung für die extravaganten Opfer in den Sintashta- Gräbern sein.

Die Wirtschaft der Sintashta drehte sich in erster Linie um Kupfermetallurgie. Kupfererze aus den nahegelegenen Minen, wie Vorovskaya Yama, wurden in die Sintashta-Siedlungen gebracht und zu Kupfer und Arsenbronze weiterverarbeitet. In ausgegrabenen Gebäuden der Fundplätze in Sintashta, Arkaim und Ust'e fanden sich Überreste von Schmelzöfen und Schlacke. Ein Grossteil des Metalls war für den Export in die Städte der Oasenkultur Zentralasiens bestimmt. Dieser Metallhandel verknüpfte die Steppenregion erstmals mit den antiken städtischen Zivilisationen des Nahen Ostens: die Reiche und Stadtstaaten Irans und Mesopotamiens waren bedeutende Märkte für Metall. Über diese Handelsrouten gelangten später Pferde, Streitwagen und letztendlich die Indoiranisch sprechenden Menschen von der Steppe in den Nahen Osten.

Die Menschen der Sintashta-Kultur sprachen möglicherweise Protoindoiranisch, den Vorläufer der indoiranischen Sprachfamilie. Diese Annahme basiert in erster Linie auf Ähnlichkeiten zwischen Abschnitten des Rig Veda, einem religiösen indischen Text, der antike indoiranische Hymnen enthält, die in vedischem Sanskrit überliefert sind, und der Grabkultur der Sintashta, wie sie die Archäologen entdeckten. Aufgrund ihrer Herkunft von aus dem Uralgebiet ausgewanderten Stämmen griffe es möglicherweise aber auch zu kurz, die Sintashta-Kultur als ausschliesslich indoiranische zu beschreiben.
Grabsammlungen aus diesem Eurasischen Raum sind im Staatlichen Historischen Museum in Moskau kuratiert.
© Albi – Februar - Dezember 2011– Revidiert von Hermelinde Steiner - Februar 2012
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