Face Music - History: Horsemen – Nomads
      • Geschichte der Reiternomaden




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P & C December 1998
- Face Music / Albi

- last update 03-2016


  • Oghusen – (Oguz)
    8. bis 11. Jahrhundert n. Chr.
    Karluken
- Landkarte:
Die Oghusen waren eines der bedeutendsten Stammeskonglomerate im Reich der Göktürken. Ursprünglich siedelten sie in der Nähe der Flüsse Kerulen und Selenga. Es kam zwar noch zur Gründung des Uigurenreiches, das anfänglich noch von Karluken, Otuz-Oghusen und eigentlichen Uiguren getragen wurde, aber binnen zweier Jahre kam es zu ernsten Konflikten, bei denen die Karluken schliesslich geschlagen und fortan als Vasallen der Uiguren betrachtet wurden. In drei Aufständen in den Jahren 747-750, 752-753, 757-759 n. Chr. erhoben sich auch die Sekiz-Oghusen in der Mongolei und im Altai erfolglos gegen die Vorherrschaft der Uiguren. Während die Karluken nun ihre Herrschaft im Altai und am Talas/Tschü begründeten, mussten die schwächeren Otuz-Oghusen (vor ihnen und den Uiguren fliehend) noch weiter nach Westen ausweichen, und sie liessen sich am Aralsee und dem unteren Syrdarja nieder. Laut Ibn al Athir kamen sie in den Jahren 775-783 n. Chr. zur Zeit des Kalifen Al Mahdi am Syrdarja an. Hier gründeten sie ein Gemeinwesen, das aus 22-25 Stämmen und Clans bestand und einem Yabghu unterstand. Die Verwendung des Titels Yabghu deutet darauf hin, dass die Oghusen bereits im göktürkischen Reich, das im Jahr 742/5 n. Chr. untergegangen war, einen hohen Status in der Hierarchie der Stammeskonföderationen genossen hatten. Sie gerieten um 889/93 n. Chr. mit dem Samaniden-Emir Ismael († 907 n. Chr.) in Konflikt, der sowohl Otuz-Oghusen als auch die Karluken schlug. Die Otuz-Oghusen verdrängten daraufhin 889 n. Chr. die Petschenegen am Ural-Fluss. Sie führten weiterhin ein überwiegend unstetes Nomadenleben, und ihre Behausung war seit alters her die Jurte. Im 11. Jahrhundert n. Chr. zogen die nur lose organisierten Oghusen-Stämme über ein grosses Gebiet, das sich von der Mongolei bis zum Kaspischen Meer erstreckte. Dabei kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn. Mit der Zeit wurde ein Teil sesshaft und zu Händlern.
- Die Sekiz-Oghusen zogen aus der Mongolei nach Süden ab und liessen sich im einstigen samanidischen Gebiet nieder (die Gebiete Mawarannahr Transoxanien, Chorasan, Nord- und Mitteliran). Der Sekiz-Oghuse Dukak Khan (der Vater Seldschuks) bekam von den Chasaren den Titel Temür-yalig ("der Eisenere Bogen") verliehen, da er als Söldner in deren Diensten stand. Um 903 n. Chr. starb Dukak, und sein Sohn Seldschuk trat die Nachfolge an; aber im Gegensatz zu seinem Vater trat er in die Söldnerdienste des Oghus-yabgu und dieser nahm ihn als Ziehsohn auf. Doch bereits 997 n. Chr. verweigerte Seldschuk dem Oghus-yabgu seine Dienste und stellte auch die Steuerzahlungen ein. Darauf hin erwog der Oghus-yabgu um 998/99 n. Chr. einen Feldzug gegen seinen einstigen Ziehsohn. Doch zu diesem Feldzug sollte es nicht mehr kommen, da Seldschuk um 1000 n. Chr. nach Cend flüchtete und sich somit ausserhalb des Machtbereiches des Oghusen-Herrschers befand. Dort begründete er seine eigene Dynastie - die späteren "Seldschuken“ klinkten sich nun aus der gemeinsamen Oghus-Geschichte aus.
- Um 1054 zog eine andere Gruppe der Oghusen (von den Byzantinern "Uzoi", d. h. Uzen, genannt) quasi als Vorhut der Kiptschaken auf den Balkan, wo sie 1065 n. Chr. vernichtet wurden.
- Muslimische Autoren bezeichneten zum Islam übergetretene oghusische Stammesföderationen als Türkmenen. Die Bezeichnung Türkmen ersetzte die Benennung Oghuz zur Zeit der Mongoleninvasionen vollständig.

• Die Karluken siedelten ursprünglich an den Osthängen des Tianshans und galten bereits im 7. Jahrhundert n.Chr. als einer der vorherrschenden Stämme im Göktürkenreich. Im Zuge seines Verfalls und einer Ablösung durch das Uiguren-Reich verlagerten die Karluken ihre Wohnsitze sukzessive aus dem Changai-Gebirge und Altai an das Ostende des Balchaschsees und weiter in das Siebenstromland (im 7./8. Jahrhundert n. Chr.). 744/5 n. Chr. stellten sie sich in den Umstürzen, die dem Göktürkenherrscher Ozmysch und anschliessend dem Herausforderer von den Basmilen das Leben kosteten, auf die Seite der Uiguren und wurden fortan deren Partner. Ihr Fürst bekam den Yabghu-Titel (d.h. Prinz) verliehen. 751 n. Chr. nahmen sie unter dem Yabghu Tun Bilge auf Seiten der Araber an der Schlacht am Talas teil und waren massgeblich an deren Sieg über die Truppen der Tang-Dynastie beteiligt. Etwa 766 n. Chr. lösten die Karluken die Türgesch als Oberschicht der Nomaden in Turkestan ab und besetzten die Städte Suyab (die ehemalige Hauptstadt der Türgesch) und Taraz. Damit beherrschten sie die Gebiete zwischen Altai und Syrdarja und verdrängten auch die Oghusen weiter westwärts an den Aralsee, standen aber weiterhin unter dem Druck und der Oberherrschaft der Uiguren. 791/92 n. Chr. galten die Karluken als Verbündete der Tibeter und versuchten mit ihnen gemeinsam, die Herrschaft über Ost-Turkestan zu erlangen; sie wurden jedoch von den Uiguren besiegt. Aber auch gegen die Araber in Mittelasien gab es zur Zeit des Kalifen al-Ma‘mun verschiedene Bündnisse und Kämpfe. Schliesslich wurden die Gebiete der Karluken nach einer massiven Kampagne des Uiguren-Khaqans Qut Bulmish (regierte 808-21 n. Chr., er kam bis an den Syrdarja und kämpfte dort gegen die Araber 820/1 n. Chr.) in das Uiguren-Reich eingegliedert. Doch bereits 840 n. Chr. wurden sie wieder selbständig und konnten sich einige Gebiete Ost-Turkestans aneignen. Nach späteren Quellen (Al-Marwazi) vereinigten sich unter ihrer Führung neun Stammesgruppen. Diese Zusammensetzung war aber nicht stabil und unterlag im Laufe der Zeit wahrscheinlich einer Anzahl von Veränderungen, wofür auch das Vorhandensein einiger weiterer Stammesnamen spricht. Vielleicht zählten auch die Yaghma dazu, die im 10. Jahrhundert n. Chr. analog zu den Karluken über verschiedene Gebiete Turkestans verstreut waren.
Die Karluken hatten, wie bei Nomaden damals nicht unüblich, zwei gemeinsam regierende Fürsten über sich: den "Arslan Qara Khaqan" im Osten und den "Bugra Qara Qagan" im Westen. Der westliche Teilherrscher Oghulchak Kadir Khan führte beispielsweise Krieg gegen die Samaniden (893, 903-04 n. Chr.). 893 n. Chr. wurde er von Ismail I. (regierte 892–907 n. Chr.) geschlagen, der bis an den Talas vordrang und viele Gefangene machte. (Die ersten wurden 819 n. Chr. Statthalter der Tahiriden in Samarkand, Ferghana, Sasch und Herat).
Gegen 960 n. Chr. bekannten sich die Karluken allgemein zum Islam und 999 n. Chr. besetzten sie aufgrund ihres Glaubenswechsels Buchara. Für die Folgezeit sind sie besser unter dem Begriff bekannt, mit dem ihre Herrscher betitelt wurden: Kara-Chaniden. Der Kara-Chaniden-Staat wurde gegen 1141 n Chr. von der nach Westen fliehenden Gruppe der Kitan (den so genannten Kara-Kitan) beseitigt, aber in Buchara konnten sie sich noch bis 1212 n. Chr. halten. Weitere Reste rebellierten im frühen 13. Jahrhundert n. Chr. (unter Arslan am Balchaschsee) gegen die Kara-Kitan, wurden dann ca. 1217/8 n. Chr. ins Mongolenreich integriert und verschwanden aus der Geschichte.
Februar - Juli 2009 – Albi - Revidiert von Hermelinde Steiner – Jänner 2010
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